Ärzteschaft

Kinderärzte rufen Erwachsene zur Coronaimpfung auf

  • Freitag, 16. Juli 2021
/picture alliance, Laci Perenyi
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Köln – Kinder- und Jugendärzte appellieren an Erwachsene, sich gegen SARS-Cov-2 impfen zu lassen. Da sich Kinder mangels einer Impfstoffzulassung meist noch nicht gegen immunisieren lassen könnten, seien Millionen von ihnen in Deutschland auf das Verantwortungsbewusstsein Erwachsener angewiesen, heißt es in einem gemeinsamen Aufruf des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin (DGKJ).

Der Impfappell ziele insbesondere auf Erwachsene, die beruflich mit jüngeren Kindern zusammen­kommen, aber auch an die, „die über ihren eigenen Impfschutz zum Schutz der Jüngsten beitragen möchten“.

„Die Kinder haben eine viel zu lange Zeit der Zurücksetzung hinter sich. Vieles von dem, was für uns Erwachsene zu einem erfüllten Kinderleben dazugehört, blieb ihnen vorenthalten“, sagte DGKJ-Präsident Jörg Dötsch.

„Sollten wir als Gesellschaft den Kindern nicht endlich etwas zurückgeben und sie entlas­ten?“, fragt er. „Ich richte einen dringenden Appell an alle Erwachsenen, ihr Impfangebot anzunehmen und sich impfen zu lassen, um unsere Kinder zu schützen.“

„Wir müssen davon ausgehen, dass die Folgen der Lockdownmaßnahmen für diese Altersgruppe schwer­wiegender sind als die Krankheit selbst“, sagte BVKJ-Präsident Thomas Fischbach mit Blick auf psychi­sche Beeinträchtigungen von Kindern, ihren Bewegungsmangel, Übergewicht bis hin zu Adiposi­tas sowie auf Bildungsdefizite.

Die Kinder müssten Teilhabe an der Gesellschaft erhalten, zum Beispiel durch Zugang zu Präsenzunter­richt. „Eine wesentliche Maßnahme, unseren Kindern dies zu ermöglichen, ist die Impfung der Erwach­senen gegen das Coronavirus.“

Die Stän­dige Impfkommission (STIKO) hat vorerst keine generelle Impfempfehlung für Kinder ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkran­kungen wie Adipositas.

Unabhängig davon sind Impfungen aber als individuelle Entscheidung von Eltern mit ihren Kindern und denÄrzten möglich. Für Kinder unter zwölf Jahren gibt es bislang keinen zugelassenen Impfstoff.

dpa

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