Strahlenanwendungen im Gesundheitswesen sehr sicher

Salzgitter – Die medizinischen Einrichtungen in Deutschland haben im vergangenen Jahr rund 100 bedeutsame Vorkommnisse im Zusammenhang mit ionisierenden Strahlen gemeldet. Das sind Ereignisse, bei denen Menschen während einer Untersuchung oder Therapie unbeabsichtigt zu viel Strahlung erhalten haben. Einen Überblick dazu hat jetzt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) veröffentlicht.
„In der Diagnostik als auch in der Therapie werden ionisierende Strahlen und radioaktive Stoffe zunehmend häufiger eingesetzt. Gleichzeitig steigt die Komplexität dieser Anwendungen. Damit erhöht sich auch das Risiko von geräte- oder personenbedingten Fehlern sowie von Unfällen, die zu einer Schädigung von Patienteninnen und Patienten oder Personal führen oder zumindest führen können“, teilt das BfS mit.
Die Strahlenschutzverantwortlichen von Krankenhäusern, Praxen und medizinischen Versorgungszentren sind verpflichtet, bedeutsame Vorkommnisse an die Aufsichtsbehörde des jeweiligen Bundeslandes zu melden.
Diese ordnen gegebenenfalls Maßnahmen an und geben die bewerteten Meldungen in pseudonymisierter Form an das BfS weiter. Das Bundesamt arbeitet die Meldungen fachlich auf und veröffentlicht die Erkenntnisse.
Angesichts der hohen Untersuchungszahlen ist die Zahl der Meldungen laut dem BfS sehr niedrig: So würden in Deutschland etwa 13 Millionen CT-Untersuchungen pro Jahr durchgeführt, in der Nuklearmedizin gebe es etwa zwei Millionen Untersuchungen pro Jahr. Die Strahlenanwendungen sind in Deutschland laut dem BfS „insgesamt sehr sicher“.
Die Präsidentin des Bundesamtes, Inge Paulini, appelliert an die Strahlenschutzverantwortlichen aus dem ambulanten wie dem stationären Sektor, einen offenen Umgang mit meldepflichtigen Ereignissen in ihren Einrichtungen zu fördern.
„Das gemeinsame Ziel ist es, die Patientensicherheit weiter zu verbessern. Dafür brauchen wir eine Fehlerkultur, die von allen, die Strahlung am Menschen anwenden, mitentwickelt und mitgetragen wird. Nur so können wir aus Vorkommnissen lernen und Strahlenanwendungen noch sicherer machen“, betonte sie.
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