Vermischtes

Streit mit blutigem Ausgang: Berliner Polizei sichert Notaufnahme ab

  • Montag, 26. Februar 2024
Urban-Krankenhaus: Beamte der Berliner Polizei haben am Samstagabend die Notaufnahme des Urban-Krankenhauses in Kreuzberg bewacht. Dem sei ein Streit zwischen Menschengruppen mit drei Verletzten vorausgegangen. /picture alliance, Paul Zinken
Urban-Krankenhaus: Beamte der Berliner Polizei haben am Samstagabend die Notaufnahme des Urban-Krankenhauses in Kreuzberg bewacht. Dem sei ein Streit zwischen Menschengruppen mit drei Verletzten vorausgegangen. /picture alliance, Paul Zinken

Berlin – Nach einem Gewaltvorfall mit drei Verletzten in Berlin-Kreuzberg hat die Polizei das Urban-Kranken­haus mit Maschinenpistolen bewacht. Eine Gruppe „aus zehn bis 15 Personen“ soll vorgestern Abend in der Graefestraße ein Auto mit mehreren Insassen umringt haben, wie die Berliner Polizei gestern mitteilte.

Sie sollen Scheiben am Fahrzeug eingeschlagen haben. Anschließend sei es zum Streit gekommen. Medien­berichte über einen Zusammenhang zum Clanmillieu bestätigte ein Polizeisprecher zunächst nicht. „Die Ermittlungen laufen noch“, hieß es gestern Mittag.

Ein 19-Jähriger erlitt den Angaben zufolge eine Schussverletzung am Bein, mutmaßlich aus einer Schreck­schusswaffe. Ein weiterer Mann im gleichen Alter wurde durch Schläge am Kopf verletzt. Mehrere Stichver­letzungen am Rumpf bekam ein 43-Jähriger ab. Alle drei kamen zur Erstversorgung zunächst ins Urban-Kran­kenhaus, wie Kliniksprecher Christoph Lang gestern bestätigte. Die Tageszeitung B.Z. berichtete zuerst über den Fall.

Währenddessen habe sich eine Menge vor der Notaufnahme versammelt. Die Polizei sei „sehr schnell ge­kommen“ und habe den Bereich abgesperrt. Bewaffnete Polizisten bewachten den Eingang zur Rettungsstelle des Krankenhauses mit Maschinenpistolen. „Die Polizei ist noch am Urban-Krankenhaus geblieben, um die Situation zu sichern und die Menge unter Kontrollen zu halten“, sagte Lang.

In der Zeit habe kein Rettungs­wagen die Notaufnahme anfahren können. Mitarbeiter der Klinik seien nicht zu Schaden gekommen. Sie hätten „sehr besonnen reagiert und die drei Verletzten sehr professionell versorgt.“ Ihnen werde jetzt psychologische Betreuung angeboten. „Und es wird in Teambesprechungen auch noch auf­gearbeitet.“

Der Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro, sprach auf der Plattform X (vor­mals Twitter) von „testosterongeladenen Protagonisten“ in Berlin, die beim Konkurrenzkampf um Bereiche wie „Prostitution, Schutzgeld oder Drogenhandel auch nicht vor Waffengewalt zurückschrecken.“

In Berliner Krankenhäusern sind Übergriffe auf Personal kein Einzelfall. In der Rettungsstelle einer Klinik in Lichtenberg hatten erst zu Silvester drei alkoholisierte Männer Mitarbeiter bedroht, angegriffen und verletzt. Der Grund: Ein 25-jähriger Patient und seine Brüder fühlten sich nicht schnell genug behandelt. Daraufhin schlugen sie einen Arzt und Pfleger und verletzten sie am Kopf.

dpa

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