Vermischtes

Nach Angriff auf Personal: Berliner Klinik weitet Wachschutz aus

  • Freitag, 5. Januar 2024
Die Videokamera des Krankenhauses hat den Angriff aufgezeichnet. /Twitter, Andreas Kopietz
Die Videokamera des Krankenhauses hat den Angriff aufgezeichnet. /Twitter, Andreas Kopietz

Berlin – Nach einem Übergriff auf Mitarbeiter des Sana Klinikums Lichtenberg in Berlin in der Silvesternacht weitet das Krankenhaus seinen Wachschutz aus.

„Ziel ist es, das Sicherheitsniveau für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spürbar zu erhöhen“, heißt es in einer gestern veröffentlichten Mitteilung. Man sei „schockiert von dem tätlichen Angriff“, der sich in der Not­aufnahme ereignete.

Ein 25-jähriger Patient sowie seine beiden 16 und 20 Jahre alten Brüder hatten mehrere Mitarbeiter kurz nach Mitternacht bedroht und angegriffen. Polizeiangaben zufolge seien sie aggressiv geworden, weil der 25-Jährige aus ihrer Sicht nicht schnell genug und nicht richtig behandelt wurde.

Nach Angaben der Klinik wurden ein Arzt und eine Pflegekraft bei dem Vorfall verletzt. „Wir sind froh, dass es dem betroffenen Arzt und der Pflegekraft den Umständen entsprechend gut geht“, hieß es. Sie befänden sich nicht mehr in ärztlicher Behandlung, seien aber noch nicht wieder im Dienst.

Vorgestern wurde ein Überwachungsvideo aus der Rettungsstelle auf X (vormals Twitter) veröffent­licht, das den Vorfall zeigt. Dabei ist unter anderem zu sehen, wie einer der Klinikmitarbeiter nach einem offenbar kräftigen Hieb zu Boden geht.

Eine Krankenhaussprecherin bestätigte die Echt­heit der Aufnahme, sagte aber: „Wir haben das Vi­deo nicht herausgegeben.“ Wie der Clip der Über­wachungskamera an die Öffentlichkeit geraten konnte, werde derzeit überprüft. Wegen der Schwere des Angriffs werde die Klinik mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine professionelle psychologische Begleitung durchführen.

Die steigende Gewaltbereitschaft in Notaufnahmen in den vergangenen Jahren sei eine „erschreckende Entwicklung“ und habe das Krankenhaus bereits dazu veranlasst, Deeskalationstrainings anzubieten. „Auf eine solch aggressive Verhaltensweise von Patienten und Angehörigen können wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allerdings nicht ausreichend vorbereiten“, hieß es weiter.

dpa

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