Ärzteschaft

Streit um Arzneimittel­regresse: Dermatologen kündigen Versorgungsvertrag

  • Montag, 6. November 2023
/Markus Mainka, stock.adobe.com
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Berlin – Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) hat einen DermaOne-Vertrag zur besonde­ren Versorgung von Psoriasis und Neurodermitis mit der Krankenkasse Viactiv gekündigt. Hintergrund sind ein länger währender Regressstreit mit der Kasse wegen der Verordung von Therapieallergenen.

„Das Vorgehen der Viactiv im Rahmen der Verordnungsprüfung von Therapieallergenen hat zu einem völlig zerrütteten Verhältnis zwischen der Kasse und den betroffenen Fachärztinnen und Fachärzten insbesondere für Dermatologie geführt“, begründete der BVDD-Präsident Ralph von Kiedrowski die Vertragskündigung, die Ende des Jahres wirksam werden soll.

Der Verband fordert, alle gegen Dermatologen eingeleiteten und anhängigen Regressverfahren wegen einer allergenspezifischen Immuntherapie schriftlich bei den gemeinsamen Prüfeinrichtungen von Kassenärztli­chen Vereinigungen und Krankenkassen zurückzunehmen.

„Es kann nicht sein, dass Dermatologinnen und Dermatologen im Rahmen des DermaOne-Vertrages mit viel Aufwand Versicherte derjenigen Kasse versorgen, die ihnen gleichzeitig mit Regressanträgen das Leben schwer macht“, sagte von Kiedrowski. Grundlage eines solchen Selektivvertrages sei immer die vertrauens­volle Zusammenarbeit der Vertragspartner, betonte der BVDD-Präsident.

Der DermaOne-Vertrag soll die leitliniengerechte Versorgung von Menschen mit der Diagnose mittelschwere bis schwere Psoriasis und/oder mittelschwere bis schwere Neurodermitis durch gezielte Maßnahmen ver­bessern.

Der bundesweit geltende Vertrag ist konzipiert für Patientinnen und Patienten, die eine indikationsgerechte Behandlung mit Biologika, PDE-4-Hemmern, JAK-Inhibitoren oder Fumaraten erhalten. An dem Vertrag nehmen auch die Techniker Krankenkasse, die DAK, die Barmer und andere teil.

hil

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