Haus- und Facharztprogramme auf Wachstumskurs

Stuttgart – In Baden-Württemberg nehmen 8.577 Ärzte an den Haus- und Facharztverträgen von Medi Baden-Württemberg und dem Hausärzteverband des Landes teil. Dies ist ein Plus von 0,8 Prozent, wie die Verbände heute mitteilten. Davon entfallen 5.416 auf Haus- und Kinderärzte sowie 3.161 auf Fachärzte und Psychotherapeuten.
Das Gesamthonorar liegt mit 725 Millionen Euro 2,4 Prozent über dem Vorjahr. Davon entfallen rund 547 Millionen Euro (plus 1,9 Prozent) auf den Hausarztvertrag mit 1,78 Millionen AOK-Versicherten. 178 Millionen Euro (plus 2,5 Prozent) fließen in die gemeinsamen Facharztverträge von AOK und Bosch Betriebskrankenkasse mit 835.000 teilnehmenden Versicherten.
„Die Wachstumsraten der teilnehmenden Versicherten und Ärztinnen und Ärzte des letzten Jahres sind angesichts der finanziellen Kassenlage immer noch zufriedenstellend“, sagte Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von Medi Baden-Württemberg und Medi Geno Deutschland.
Auch die AOK Baden-Württemberg beurteilt die Entwicklung positiv: „Die Haus- und Facharztverträge als eng vernetzte Versorgungseinheit stehen nach wie vor für eine dauerhaft qualitativ hochwertige und koordinierte Versorgung unserer Versicherten bei leistungsgerechter Vergütung der Ärzte“, sagte dessen Vorstandsvorsitzender, Johannes Bauernfeind.
Voraussetzung für erfolgreiche Versorgungsstrukturen wie die hausarztzentrierte Versorgung seien aber stabile Kassenfinanzen, so Bauerfeind.
„Die können auch nur dann erreicht werden, wenn die Effizienzvorteile durch Selektivverträge dort verbleiben, wo sie erzielt werden. Es ist nicht zielführend, wenn Regionen wie Baden-Württemberg mit hoher Qualität und Effizienz in der Gesundheitsversorgung in finanzieller Hinsicht dafür bestraft werden“, betonte er.
Beim Hausarztvertrag ist erstmalig ein Rückgang bei den teilnehmenden Hausärztinnen und Hausärzten zu verzeichnen (-21). Im Vergleich zu 2021 nehmen aber 47 angestellte Ärzte mehr an der Versorgung teil.
„Auch die HZV muss sich den Herausforderungen der demografischen Entwicklung stellen. Neben der Zunahme der Krankheitslast ist es die stetig abnehmende Anzahl an Ärzten, die sich als Hausärzte niederlassen“, sagte Nicola Buhlinger-Göpfarth, Vorsitzende des Hausärzteverbands Baden-Württemberg.
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