Studienrekrutierung zu Mandel-OPs bei rezidivierender Tonsillitis wird verlängert

Berlin – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Rekrutierungszeit der Erprobungsstudie „TOTO“ bis zum 31. März 2025 verlängert. Die Studie soll klären, ob eine Teilentfernung der Gaumenmandeln eine rezidivierende Tonsillitis möglicherweise ebenso gut behandelt wie eine Vollentfernung.
Bei Gleichwertigkeit der Ergebnisse wäre es gerechtfertigt, auch die Teilentfernung der Mandeln als ambulante Leistung bei einer rezidivierenden Tonsillitis in das Angebot der gesetzlichen Krankenversicherung aufzunehmen. Eine Teilentfernung hätte den Vorteil, dass nach der Operation Mandelgewebe zur Immunabwehr erhalten bleibt.
Die Studie TOTO läuft seit 2020 deutschlandweit an rund 25 Studienzentren. Einbezogen werden sollen insgesamt 500 Patienten – Erwachsene wie Kinder ab drei Jahren. Bis Mitte Juni 2024 wurden über 400 rekrutiert.
Mit der verlängerten Rekrutierungszeit ließen sich laut G-BA Verzögerungen auffangen, die durch die Beschränkungen während der COVID-19-Pandemie entstanden sind. Gleichzeitig plant die Arbeitsgruppe aber auch, mehr Patientinnen und Patienten zu rekrutieren, um weitere Auswertungen vornehmen zu können, welche neuere Entwicklungen auf diesem Gebiet berücksichtigen.
Die Federführung der Studie liegt beim Universitätsklinikum Jena zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC), dem Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte und dem Studienzentrum der Universitätsmedizin Göttingen. Die Ergebnisse werden im August 2027 erwartet.
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