Südafrika: Mehr Schwangerschaften bei Teenagern

Johannesburg – In Südafrika haben die Einschränkungen während der Coronapandemie zu einer starken Zunahme von Teenagerschwangerschaften geführt. Mädchen hätten während der Coronalockdowns einen deutlich schlechteren Zugang zu Verhütungsmitteln und Abtreibungsmöglichkeiten gehabt, erklärte die Organisation Save the Children heute.
Demnach stieg in der bevölkerungsreichsten südafrikanischen Provinz Gauteng die Zahl der Kinder, die von minderjährigen Müttern zur Welt gebracht wurden, um mindestens 60 Prozent.
Laut Save the Children brachten in Gauteng zwischen April des vergangenen und März dieses Jahres mehr als 23.000 Mädchen unter 18 Jahren Kinder zur Welt. Im Vorjahreszeitraum hätten in der Provinz 14.577 Mädchen unter 20 Jahren Babys zur Welt gebracht. Die Organisation bezieht sich auf offizielle Statistiken der südafrikanischen Regierung.
Save the Children rief die Regierung in Südafrika dazu auf, „Hürden“ für den Zugang junger Frauen zu Verhütungsmitteln und medizinischen Dienstleistungen abzubauen. An Familien und religiöse Gemeinschaften appellierte die Organisation, die Rechte von Mädchen im Zusammenhang mit ihrer reproduktiven Gesundheit zu respektieren.
Laut Save the Children sind jugendliche Mütter in Südafrika häufig Stigmatisierungen ausgesetzt. Oft würden sie zu Schulabbrüchen und zur Heirat gedrängt. Kinder von jungen Müttern haben in Südafrika demnach statistisch zudem geringere Überlebenschancen und werden häufiger vernachlässigt.
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