Ausland

Südsudan: Masern breiten sich rasant aus

  • Freitag, 18. August 2023
/picture alliance, AP, Sam Mednick
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Juba/Berlin – Im Südsudan ist die Zahl von Masern- und Mangelernährungsfällen in besorgniserregendem Maße gestiegen. Davor hat das Hilfswerk Ärzte ohne Grenzen gewarnt und deshalb die internationale Gebergemeinschaft und die humanitären Akteure dazu aufgerufen, die epidemiologische Überwachung dringend zu verbessern und menschenwürdige Bedingungen für beide Gruppen zu schaffen.

Laut Ärzte ohne Grenzen sind vor allem Menschen betroffen, die den Sudan wegen des dort herrschenden Konfliktes verlassen. Aber auch die Gemeinschaften, die die Menschen aufnehmen, seien betroffen.

So haben Teams von Ärzte ohne Grenzen in Renk, einem der am stärksten frequentierten Einreisepunkte in den Südsudan, im vergangenen Monat über 1.300 Masernverdachtsfälle registriert.

In der Isolierstation im örtlichen Krankenhaus, die Ärzte ohne Grenzen eingerichtet hat, wurden seit dem 20. Juni 317 Patienten aufgenommen. Mehr als 80 Prozent von ihnen waren Kinder unter vier Jahren, von denen weniger als 15 Prozent jemals gegen Masern geimpft wurden.

„Die Maßnahmen gegen Masern und für eine bessere Ernährung müssen sofort verstärkt werden“, sagte der Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen im Südsudan, Mohammad Ibrahim. „Die Screenings und Auffrischungsimpfungen an den Einreiseorten müssen ausgeweitet werden.

Außerdem müssen mobile Impfteams dafür sorgen, dass auch jene Neuankömmlinge Impfungen bekommen, die an der Grenze übersehen wurden.“

Insgesamt beobachtet Ärzte ohne Grenzen aktuell in mehreren Ländern einen besorgniserregenden Anstieg der Masern, etwa in Vertriebenenlagern im Tschad und im Sudan. In Kenia hat das Hilfswerk im Juni eine Notfall­intervention gestartet und 26.862 Kinder gegen Masern geimpft.

Im Jemen hat sich die Zahl der Patienten in den Einrichtungen der Organisation in der ersten Jahreshälfte 2023 fast verdreifacht und ist auf 4000 angestiegen.

hil/sb

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