Krankheitsausbrüche im Sudan wegen Konflikt

Brazzaville/Khartum – Malaria, Masern, Magen-Darm-Erkrankungen: Krankheiten, die vor dem Konfliktausbruch im Sudan „gut unter Kontrolle“ waren, sind jetzt wieder auf dem Vormarsch. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit.
Die UN-Organisation drängte gestern Abend zum Handeln. Angesichts der beginnenden Regenzeit seien weitere Ausbrüche mit Todesfällen zu erwarten, sollte sich die Gesundheitsversorgung nicht bald bessern.
Der WHO zufolge haben die Kämpfe zwischen Sudans Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) das Land in eine humanitäre Krise gestürzt. Inzwischen seien sechs Länder von dem Konflikt betroffen und 24 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen.
„Diese Zahlen steigen täglich“, hieß es in der gemeinsamen Erklärung der WHO-Direktoren für Afrika und den Ostmittelmeerraum, Matshidiso Moeti und Ahmed Al-Mandhari.
Die Gesundheitsdiplomaten fordern einen besseren Schutz von Gesundheitspersonal, Kliniken und Patienten. So sei nach 100 Tagen anhaltender Kämpfe im Sudan nur noch ein Drittel der Krankenhäuser in Betrieb. Seit Konfliktausbruch habe die WHO über 50 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen verzeichnet.
Auch die Organisation Ärzte ohne Grenzen berichtete am vergangenen Freitag von einem Überfall auf einen ihrer Konvois. Das 18-köpfige Team habe medizinische Hilfsgüter zu einem Krankenhaus der Hauptstadt Khartum transportiert, als Bewaffnete die Helfer anhielten, „schlugen und peitschten“ und anschließend ein Auto stahlen. Die Organisation beklagt eine „bald nicht mehr tragbare“ Situation.
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