Suizidrate bei Deutschen doppelt so hoch wie unter Migranten

Leipzig – Die Suizidraten unter alteingesessenen Deutschen sind rund doppelt so hoch wie unter Zuwanderern. Das ergab eine gestern veröffentlichte Untersuchung der Universität Leipzig.
Demnach haben die Suizidrate des Herkunftslandes, der aktuelle sozioökonomische Status und das Klima des Heimatlandes Einfluss auf das Suizidrisiko.
Die Forscher verglichen die Suizidraten im Zeitraum von 2000 bis 2017 von Deutschen ohne Migrationshintergrund sowie von Zuwanderern aus der Türkei, Italien, Polen, Griechenland, der Ukraine, der Russischen Föderation, Rumänien, den Niederlanden und Spanien.
Als einen Erklärungsansatz für das geringere Risiko nennen die Wissenschaftler den Healthy-Migrant-Effekt. Er besagt, dass sich der mit vielen Herausforderungen verbundenen Migration eher psychisch und körperlich gesunde Menschen stellen, um in einem neuen Land einen Neustart zu wagen.
Innerhalb der Gesamtbevölkerung aller Migranten war den Angaben zufolge die altersbezogene Suizidrate am höchsten in der Gruppe der Heranwachsenden. Sie wurde umso geringer, je älter die Migranten waren.
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