Ausland

Tabakerhitzer: Beratergremium der FDA votiert gegen Label „Tabakprodukt mit modifiziertem Risiko“

  • Freitag, 26. Januar 2018
In Deutschland wirbt Philip Morris für seinen Tabakerhitzer IQOS mit dem Slogan „3 Millionen Raucher weltweit haben gewechselt. Wann wechselst du?“/Eberhard Hahne
In Deutschland wirbt Philip Morris für seinen Tabakerhitzer IQOS mit dem Slogan „3 Millionen Raucher weltweit haben gewechselt. Wann wechselst du?“/Eberhard Hahne/DÄ

Silver Spring — Die Food and Drug Administration (FDA) sollte das Label „Tabakprodukt mit modifiziertem Risiko“ nicht anerkennen. Zu diesem Votum ist gestern in den USA das FDA-Beratergremium Tobacco Products Scientific Advisory Committee gekommen. Damit hat es sich gegen den Antrag von Philip Morris International ausgesprochen, deren Tabakerhitzer IQOS als „Tabakprodukt mit modifiziertem Risiko“ anzuerkennen.

Die finale Entscheidung darüber trifft jedoch die FDA erst in wenigen Monaten. Eine Befürwortung des Antrags entgegen dem Votum des Beratergremiums würde für Philip Morris International einen entscheidenden Marktvorteil bedeuten.

Ginge es nach dem FDA Tobacco Products Scientific Advisory Committee, so soll Philip Morris International nicht damit werben dürfen, dass das Heat-not-burn-Produkt IQOS weniger gefährlich als Zigaretten ist. Die neun Experten sehen ihre Entscheidung darin begründet, dass nicht schlüssig nachgewiesen werden konnte, dass die reduzierte Emission von Schadstoffen sich entsprechend auf die Gesundheit auswirkt. Die aktuelle Studienlage, auf der diese Entscheidung basiert, wurde heute in einem Beitrag im Deutschen Ärzteblatt zusammengefasst.

Das Beratergremium votierte gegen den Claim „modified risk tobacco product“ (MRTP) mit acht zu null und einer Enthaltung. Der Annahme, dass IQOS mit einem geringeren Risiko verknüpft sei, als weiterhin Zigaretten zu rauchen, stimmten vier der neun Experten zu. Hingegen beführworteten acht von neun Experten des Gremiums, dass der Körper durch IQOS weniger Schadstoffen ausgesetzt sei. Von diesen acht waren jedoch nur fünf der Meinung, dass diese Reduktion sich deutlich auf die Morbidität und Mortalität auswirken könnte. Insgesamt gingen sechs von neun Abstimmungen zu ungunsten von Philip Morris International aus.

Corey Henry, ein Sprecher von Philip Morris International, sagte der New York Times, dass sie weiterhin an dem Antrag arbeiten würden und die noch offenen Fragen des Gremiums im weiteren Reviewprozess berücksichtigen wollen. 

gie

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