Thüringen will mehr Hebammen ausbilden
Erfurt – Angesichts von Engpässen bei Hebammen in Thüringen sollen künftig mehr Geburtshelferinnen ausgebildet werden. Im September starte in Erfurt ein weiterer Ausbildungsgang, kündigte Sozialministerin Heike Werner (Linke) heute im Landtag an. Bereits im vergangenen Jahr habe an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena ein entsprechender Studiengang begonnen. Bis 2020 müssen alle Hebammen EU-weit einen Bachelorabschluss haben. Die Kapazitäten bei der Ausbildung müssten ausgebaut werden, forderte Werner.
„Offene Stellen können nicht besetzt werden“, sagte die Erste Vorsitzende des Hebammen-Landesverbands, Annika Wanierke, am Rande der Plenarsitzung. Nach ihren Angaben werden viele Geburtshelferinnen nach Großbritannien oder in die Schweiz abgeworben. Notwendig sei zudem eine bessere Datenbasis, um zu wissen, wie viele Hebammen in den nächsten Jahren fehlten, sagte sie. Ihren Angaben zufolge arbeiten nicht wenige Hebammen in Kliniken und sind parallel selbstständig. Das werde nicht erfasst.
Nach Angaben des Landesverbands steigt die Versicherungsprämie für die freiberuflichen Hebammen weiter an und wird zu Jahresmitte 7.639 Euro betragen. In Thüringen beschäftigt sich ein Runder Tisch mit der Lage von Geburtshelferinnen. Ihre Situation müsse weiter verbessert werden, forderten Abgeordnete mehrerer Fraktionen.
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