Thüringen will strengere Regeln zur Bekämpfung von Wettsucht

Erfurt/Leipzig – Thüringen drängt bei kommerziellen Sportwetten auf einen besseren Schutz gegen Wett- und Glücksspielsucht. Dabei geht es zum Beispiel um räumliche Beschränkungen für Sportwettbüros, wie das Gesundheitsministerium heute in Erfurt mitteilte. Einen entsprechenden Antrag will Thüringen in die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) einbringen.
Thüringen will dem Ministerium zufolge erreichen, dass – wie auch bei Spielhallen – ein Mindestabstand von 500 Metern zwischen zwei Wettbüros liegen soll. Die Gesundheitsminister der Länder kommen von morgen an in Leipzig zu einem zweitägigen Treffen zusammen.
Nach dem Thüringer Antrag sollen Internetanbieter von Sportwetten auf der Startseite deutlich machen, dass Minderjährige nicht teilnehmen dürfen. Steuereinnahmen aus Sportwetten sollen zur Finanzierung von Suchtbekämpfung verwendet werden. Thüringen rechne mit der Zustimmung der anderen Bundesländer zu seinem Antrag, sagte ein Ministeriumssprecher.
Themen der Konferenz sind auch die Digitalisierung im Gesundheitswesen und die Krankenhausfinanzierung. Thüringen unterstützt hier einen Antrag Schleswig-Holsteins, die Finanzierung zu reformieren. Gerade kleinere Krankenhäuser, die eine wohnortnahe Grundversorgung anböten, seien dadurch benachteiligt, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). Kliniken werden seit 15 Jahren nicht mehr nach der Dauer der stationären Behandlung vergütet, sondern erhalten eine Pauschale pro Diagnose.
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