Vermischtes

Tiefstand bei Registrierungen für Stammzellspende

  • Mittwoch, 11. Januar 2023
/pinkeyes, stock.adobe.com
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Ulm – Im vergangenen Jahr haben sich 438.190 Menschen in Deutschland beim Zentralen Knochenmarkspen­derregister Deutschland (ZKRD) und seinen Partnern registrieren lassen. Dies ist die niedrigste Zahl an Regis­trierungen seit dem Jahr 2015.

Mit einer Gesamtzahl von 9.894.273 potenziellen Spendern tragen in Deutschland registrierte Freiwillige aber nach wie vor einen signifikanten Anteil zu den weltweit rund 39.888.000 typisierten Stammzellspendern bei.

Laut dem ZKRD war insbesondere die Coronapandemie der Grund für sinkende Zahl der Registrierungen. Die Spenderdateien haben daher eine Möglichkeit erarbeitet, diese Herausforderung zu überwinden: Mittlerweile müssen Registrierungen nicht mehr vor Ort stattfinden.

Die 26 deutschen Spenderdateien senden auf Anfrage die Registrierungsunterlagen zu, damit sich Interessier­te auch zuhause typisieren lassen können. „Nur durch ihre Bereitschaft können wir alle zusammen weltweit Patienten helfen“, betonte Joannis Mytilineos, Geschäftsführer des ZKRD.

Für den Erfolg einer Stammzelltransplantation müssen möglichst viele Merkmale im Blut von Spender und Empfänger übereinstimmen. Außerdem müssen Freiwillige eine Reihe von Kriterien erfüllen, um als Spender in Frage zu kommen. So ist neben der Gesundheit des Spenders auch ein fester Wohnsitz in Deutschland eine Grundvoraussetzung.

Auch das Alter der Freiwilligen spielt eine Rolle – und das könnte laut dem ZKRD in den kommenden Jahren Anlass zur Sorge werden: Denn Registrierte können lediglich bis zu einem Alter von 60 Jahren Stammzellen spenden.

Wenn sich weniger Freiwillige neu registrieren lassen als ausscheiden, sinkt die Zahl der potenziellen Spen­der und damit die Wahrscheinlichkeit, für jeden Patienten den geeigneten ausfindig zu machen. „Umso wich­tiger ist es, dass sich viele Menschen und vor allem auch jüngere Menschen typisieren lassen“, hieß es aus dem Register.

Das ZKRD wurde 1992 gegründet. Über die Datenbank des Registers läuft der Abgleich der anonymisierten Profile aller in Deutschland typisierten Spender mit den Daten der Patienten, die eine Blutstammzelltrans­plan­tation benötigen.

hil

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