Ausland

Tödlicher Angriff auf Haitis Generalkrankenhaus

  • Freitag, 27. Dezember 2024
Sanitäter inspizieren einen Krankenwagen mit Verwundeten, die von bewaffneten Banden im Generalkrankenhaus in Port-au-Prince, Haiti, angeschossen wurden/picture alliance, AP, Odelyn Joseph
Sanitäter inspizieren einen Krankenwagen mit Verwundeten, die von bewaffneten Banden im Generalkrankenhaus in Port-au-Prince, Haiti, angeschossen wurden/picture alliance, AP, Odelyn Joseph

Port-au-Prince – Mutmaßliche Bandenmitglieder haben auf das größte Krankenhaus von Haitis Hauptstadt Port-au-Prince geschossen und nach Medienberichten mindestens drei Menschen getötet. Demnach handelte es sich bei den Opfern um zwei Journalisten und einen Polizisten, die am vergangenen Dienstag zu einer Veranstaltung zur geplanten Wiedereröffnung des Krankenhauses der Staatlichen Universität Haitis gegangen waren.

Die Übergangsregierung des Karibikstaates bestätigte auf der Plattform X, dass es Tote und Verletzte gebe. „Diese abscheuliche Tat, die sich gegen eine Einrichtung richtet, die sich der Gesundheit und dem Leben verschrieben hat, ist ein inakzeptabler Akt der Aggression gegen die Grundfesten unserer Gesellschaft“, hieß es.

Haiti leidet seit Jahren unter der Gewalt schwer bewaffneter Banden, die Port-au-Prince größtenteils unter ihrer Kontrolle haben. Staatspräsident Jovenel Moïse wurde im Juli 2021 unter noch immer nicht vollständig aufge­klärten Umständen ermordet.

Eine Eskalation der Bandengewalt hinderte im März den damaligen Interimsministerpräsidenten Ariel Henry an der Rückkehr von einer Auslandsreise und zwang ihn zum Rücktritt. Derzeit regiert Alix Fils-Aimé als Interims­ministerpräsident. Das Krankenhaus der Staatlichen Universität, auch Generalkrankenhaus genannt, musste wegen der Gewalt schließen.

Auch eine internationale Sicherheitsmission unter kenianischer Führung, im Rahmen derer seit Juni mehrere Hundert ausländische Einsatzkräfte nach Haiti gingen, konnte bislang nicht für Sicherheit sorgen. Nach einem UN-Bericht vom vergangenen Montag töteten Bandenmitglieder allein zwischen dem 6. und 11. Dezember in Cité Soleil, einem besonders armen Teil der Hauptstadt, mindestens 207 Menschen.

dpa

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