Vermischtes

Trend zu digitalen privaten Gesundheitsdiensten steht noch am Anfang

  • Dienstag, 1. August 2017
/Andrey Popov, stock.adobe.com
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Düsseldorf – Rund 580 Milliarden Euro geben die Menschen weltweit für private Gesundheitsleistungen, Schönheit und Fitness aus. Diese Schätzung des „Wellcare“-Marktsegments hat das Beratungsunternehmen „Strategy&“ vorgelegt, die Strategie­beratung von PriceWaterhouseCoopers (PwC). Dieses Geschäft wachse seit Jahren und werde durch digitale Angebote wie Healthtracker und Fitness-Apps weiter gestärkt, so die Ökonomen. Dieser Trend gelte auch für Deutschland.

Die PwC-Berater stützen sich bei dieser Einschätzung auf eine Umfrage unter 1.000 Menschen in Deutschland. 92 Prozent von ihnen gaben darin an, dass Gesundheit und Fitness für ihr persönliches Wohlbefinden im Alltag wichtig oder sehr wichtig sind. Knapp die Hälfte (46 Prozent) der Befragten treibt mindestens ein- bis zweimal pro Woche Sport, 59 Prozent achten bewusst auf eine gesunde und ausgewogene Ernäh­rung.

Für diese geben die Befragten auch das meiste Geld innerhalb des Wellcare-Bereichs aus: 37 Euro pro Monat investieren sie durchschnittlich in spezielle Ernährungsweisen, wie hochwertige Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel. Gesundheits- und Fit­ness­produkte sind den Befragten monatlich im Schnitt 24 Euro wert, 31 Euro fließen in Wellnessbehandlungen oder Beautyprodukte.

Laut der Umfrage steht der Trend zu digitalen privaten Gesundheits- und Wellness­diensten noch am Anfang. Aktuell nutzen nur 14 Prozent der Befragten Trainings-Apps für ihr Lauftraining oder andere Trainingsübungen. Elf Prozent verwenden einen Fit­ness-Tracker oder Multisportuhren. Allerdings geben 30 Prozent der Befragten an, einen Fitness-Tracker zu nutzen oder sich in absehbarer Zeit einen kaufen zu wollen.

Ein Teil der Befragten wäre auch bereit, die eigenen Gesundheitsdaten mit Dritten zu teilen. So stimmen 46 Prozent der Aussage zu, dass sie diese Daten ihrem Arzt über­mitteln würden. 24 Prozent würden die hinsichtlich ihres Gesundheitszustands erfassten Messwerte mit ihrer Krankenkasse teilen und zwei Prozent würden sie an ihren Arbeitgeber weiterleiten.

Die PwC-Ökonomen leiten aus diesen Daten konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen ab. „Grundsätzlich sollten sich alle großen Wellcare-Player in den kommen­den Jahren darauf konzentrieren, strategische Partnerschaften mit Unter­nehmen aus komplementären Bereichen einzugehen“, sagte Gerd Bovensiepen, Partner und Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter.

Er prognostiziert, im Wellcare-Markt der Zukunft würden nicht mehr nur einzelne Produkte oder Dienste verkauft. „Vielmehr bauen die erfolgreichen Player ein Öko­system von Services, Community-Angeboten und hochwertigen Inhalten rund um die Verbraucherbedürfnisse auf. Der Kampf um diese Wertschöpfungspotenziale und Markt­anteile hat gerade erst begonnen“, so Bovensiepen.

hil

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