Überprüfung von Masernimpfstatus in Baden-Württemberg geplant

Stuttgart – Das Gesundheitsministerium in Baden-Württemberg plant die Abfrage des Masernimpfstatus von Kindern in Schulen und Kindergärten. Man wolle so die Einführung der geplanten Impfpflicht vorbereiten, hieß es gestern aus dem Ministerium.
Eine solche Abfrage sei allerdings nicht verbindlich, solange keine gesetzliche Impfpflicht bestehe. „Da sich ein entsprechendes Bundesgesetz bereits in der Vorbereitung befindet, können wir im Land jetzt die Weichen dafür stellen“, teilte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) mit.
Es sei noch nicht entschieden, wer die Abfrage konkret übernehme. Infrage kämen beispielsweise die Gesundheitsämter oder die Schulverwaltungen, sagte eine Sprecherin. Dazu liefen derzeit noch Vorbereitungen. Man wolle auch an die Eltern appellieren, gegebenenfalls fehlende Impfungen ihrer Kinder nachzuholen. „Dass das Gesetz kommt, ist klar“, sagte die Sprecherin.
Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Impfen hatte sich vorgestern Abend grundsätzlich für die Einführung einer Impfpflicht für Masern ausgesprochen. Die Arbeitsgemeinschaft besteht unter anderem aus Vertretern von medizinischen Fachgesellschaften, Gesundheitsfachberufen, Krankenkassen und Patientenorganisationen.
Gesundheitsminister Lucha zufolge müsse wegen der Zunahme der Masernerkrankungen und der permanenten Unterschreitung der Impfquote eine Impfpflicht kommen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat hierzu bereits einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der in der kommenden Woche vom Bundeskabinett verabschiedet werden soll.
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