Ultraschall kann Röntgendiagnostik wegen Unterarm- und Ellenbogenbrüchen bei Kindern ersetzen

Köln – Ultraschalluntersuchungen sind eine zuverlässige Alternative zur Röntgendiagnostik von Brüchen am Unterarm und Ellenbogen bei Kindern. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nach einer Auswertung der augenblicklichen Studienlage.
Im nun vorliegenden Abschlussbericht sieht das Institut einen Beleg für einen höheren Nutzen der Fraktursonografie am distalen Unterarm – dies ist die höchste Nutzenkategorie. Für Brüche am Ellenbogen sieht das Institut einen Hinweis auf einen höheren Nutzen im Vergleich zur Strahlendiagnostik.
Bei Verdacht auf einen Bruch am Oberarmknochen fehlt es laut IQWiG-Arbeitsgruppe an belastbaren Daten zur Fraktursonografie, die sich aber durch eine Erprobungsstudie sammeln ließen. Für eine solche Studie hat das IQWiG Eckpunkte formuliert.
Das Institut weist darauf hin, dass Armbrüche meist mit Schmerzen und Angstgefühlen verbunden sind – deshalb komme es bei Kindern auch auf eine möglichst einfache Untersuchungssituation an.
Die Fraktursonografie komme ohne Strahlenbelastung aus und lasse sich in einer schmerzarmen Armhaltung durchführen, ohne dass sich die beunruhigten Kinder von den Eltern trennen müssten. Eine Röntgenuntersuchung sei nur notwendig, wenn das Ultraschallergebnis nicht eindeutig sei.
Der Gemeinsame Bundesausschuss hatte das IQWiG im Dezember 2022 mit einer Nutzenbewertung der Fraktursonografie bei Kindern mit Verdacht auf Fraktur eines langen Röhrenknochens der oberen Extremitäten beauftragt. Nach einem Stellungnahmeverfahren hat das Institut den Abschlussbericht nun veröffentlicht.
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