UN-Ermittler: Schon mehr als 700 Ärzte und Pfleger in Syrien getötet

Genf – Bei gezielten Bombenangriffen auf Krankenhäuser in Syrien sind nach UN-Angaben bislang bereits mehr als 700 Ärzte und Krankenpfleger getötet worden. Die Zerstörung von Kliniken und der Tod des medizinischen Personals mache den Zugang zu medizinischer Versorgung in dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land extrem schwierig und in manchen Landesteilen vollständig unmöglich, sagte der Chef der UN-Syrien-Untersuchungskommission, Paulo Pinheiro, heute vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf.
Während die Zahl der Verletzten in der Zivilbevölkerung steige, sinke die Zahl der Ärzte und Pfleger, beklagte Pinheiro. Der Kommissionschef verurteilte zudem die anhaltenden Angriffe auf andere, für Zivilisten wichtige Infrastruktur wie Schulen, Moscheen oder die Wasserversorgung. „Mit jedem Angriff bleiben terrorisierte Überlebende noch angreifbarer zurück'", beklagte Pinheiro.
Seit Beginn des Syrien-Konflikts im März 2011 wurden nach UN-Schätzungen bereits mehr als 280.000 Menschen getötet, etwa die Hälfte der Bevölkerung ist auf der Flucht.
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