Unicef: Täglich vier Angriffe auf Schulen oder Krankenhäuser

Köln - Täglich werde nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef vier Schulen oder Krankenhäuser durch Streitkräfte oder bewaffnete Gruppen angegriffen. Das gehe aus einem Bericht des UN-Sonderbeauftragten für Kinder in bewaffneten Konflikten hervor, teilte Unicef am Donnerstag mit. Anlässlich des ersten Weltgipfels für humanitäre Hilfe in Istanbul, der Anfang kommender Woche stattfindet, rief die Organisation zum Schutz ziviler Einrichtungen in Konfliktgebieten auf.
„Ausgerechnet an den Orten, wo sie geschützt sein und sich sicher fühlen sollten, werden Kinder getötet, verwundet oder tragen lebenslange Behinderungen davon“, erklärte die Leiterin der weltweiten Unicef-Nothilfeprogramme, Afshan Khan. Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser seien ein alarmierender und schändlicher Trend. Absichtlicher und direkter Beschuss dieser Einrichtungen sowie auf Gesundheitspersonal und Lehrer könnten Kriegsverbrechen sein.
Der jüngste Bericht der Sonderbeauftragten für Kinder in bewaffneten Konflikten belege für 2014 insgesamt 1.500 Angriffe oder die militärische Nutzung von Schulen und Krankenhäusern. So seien etwa in Afghanistan 163 Angriffe auf Schulen und 38 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen gezählt worden. In Syrien seien 60 Angriffe auf Schulen dokumentiert sowie 9 Fälle, in denen Schulen durch das Militär genutzt wurden. Zudem seien 28 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen gezählt worden.
Der erste humanitäre Weltgipfel findet am Montag und Dienstag kommender Woche in Istanbul statt. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre Teilnahme zugesagt. Auf dem Treffen werden die Regierungen aufgerufen, die sogenannte Safe School Declaration gegen die militärische Nutzung von Schulen und Universitäten in bewaffneten Konflikten zu unterzeichnen. Laut Unicef haben 37 Staaten diese Erklärung bislang unterzeichnet – darunter Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden und die Schweiz.
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