UN-Expertin: Ärmere Länder werden durch Organhandel ausgebeutet
Wien – Der verbotene Handel mit Organen geht nach Ansicht einer UN-Expertin vor allem zulasten ärmerer Länder. „Mittelsmänner gehen gezielt in Armutsviertel, um Spender zu finden”, sagte Silke Albert vom UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa am Rande der UN-Jahreskonferenz zur Kriminalitätsbekämpfung in Wien.
Die Organe der oftmals unfreiwilligen Spender würden dann meist an Kliniken beziehungsweise Patienten aus reicheren Ländern verkauft. „Das ist ein globales Problem.” Zwischen 2007 und 2011 seien dem UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung 50 Fälle von verbotenem Menschenhandel zum Zweck der Organentnahme aus 16 Ländern gemeldet.
Auch wenn die Zahlen gering erschienen, ist sich Albert sicher, dass „das nur die Spitze des Eisbergs ist. Die meisten Fälle werden von nationalen Strafverfolgungsbehörden nicht entdeckt", sagte sie. Organ- und Menschenhandel sind zwei Themen der Konferenz in Wien.
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