UN-Flüchtlingshilfswerk: 2020 erneut mehr Menschen auf der Flucht

Genf – Weltweit sind ungeachtet der Coronapandemie im vergangenen Jahr so viele Menschen auf der Flucht gewesen wie nie zuvor. 82,4 Millionen wurden durch Konflikte, Verfolgung und Gewalt aus ihrer Heimat vertrieben, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) heute in Genf berichtete.
Das waren doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Auch der Klimawandel treibe immer mehr Menschen in die Flucht, weil sie in ihrer Heimat nicht mehr überleben können.
Weil viele Länder in der Pandemie ihre Grenzen schlossen, fanden so wenige Flüchtlinge wie seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr eine neue Heimat. Nur 34.400 Menschen konnten in 21 Ländern umgesiedelt werden – etwa ein Drittel so viele wie im Jahr davor. Eigentlich brauchten 1,4 Millionen Menschen solche Plätze, so das UNHCR.
Deutlich mehr als die Hälfte der Menschen war im eigenen Land vertrieben. Von denen, die ins Ausland flohen, wurden 86 Prozent von Entwicklungsländern aufgenommen. Deutschland stand gemessen an der Zahl der Aufgenommenen nach der Türkei, Kolumbien, Pakistan und Uganda weltweit auf Platz fünf.
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