Ausland

UN macht Kirche für HIV auf Philippinen mitverantwortlich

  • Dienstag, 6. Februar 2018

Manila – Der neue UN-Beauftragte für den Kampf gegen die Ausbreitung von Aids auf den Philippinen hat der katholischen Kirche eine Mitschuld an der HIV-Ausbreitung im Land vorgeworfen.

Die Kirche und konservative Politiker förderten durch ihren Widerstand gegen den Gebrauch von Kondomen die steigenden Infektionszahlen, erklärte der nationale Direktor des UN-Programms gegen HIV/Aids (UNAIDS), Louie Ocampo. Er kündigte an, er werde bei der philippinischen Regierung verstärkt auf einen verbesserten Zugang zu Kondomen drängen. Die Philippinen sind laut UN das Land mit der höchsten HIV-Neuinfektionsrate in Südostasien.

Die geringe Verwendung von Kondomen bezeichnete Ocampo als wichtigste Ursache für diese Entwicklung. Philippinische Regierungen hätten bei der Überwindung konservativer Widerstände „kläglich versagt“. Es fehle der politische Wille.

Ocampo forderte eine konsequente Umsetzung des philippinischen Verhütungsge­setzes von 2012, das die Gratisverteilung von Verhütungsmitteln regelt und eine umfassende Sexualerziehung in den Schulen vorschreibt.

Laut einem UNAIDS-Bericht von August 2017 stieg die Zahl der Neuinfektionen auf den Philippinen in den vorherigen sechs Jahren um 140 Prozent. Bis Ende 2016 zählte der Bericht rund 10.500 HIV-Infizierte. Vor allem Männer mit homosexuellen Kontakten seien betroffen.

kna

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