Uniklinik Jena stellt Praxishilfen für gesünderen Schulalltag vor

Jena – Praxishilfen für einen gesünderen Schulalltag haben Wissenschaftler um Uwe Berger vom Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Jena vorgestellt. „Unser Ziel ist es, den Schulen ein praxisnahes und qualitätsgesichertes Angebot zur Gesundheitsförderung an die Hand zu geben, das auf die Verbesserung der sozialen Teilhabe und die Steigerung des Selbstwertes der Schüler zielt“, erläuterte er.

Die Wissenschaftler konzipierten zunächst eine Ausstellung zum Thema „Dazugehören“, die auf zehn Postern Herausforderungen und Chancen von Kindern und Jugendlichen thematisiert, entstigmatisieren und zum Nachdenken anregen soll.
Neben der Posterausstellung ist eine Übungsbox entstanden, die zu fünf Oberkategorien 60 Übungen enthält, die sich ohne größere Einarbeitungszeit im Unterricht einsetzen lassen, zum Beispiel, um das Wir-Gefühl zu steigern, wenn sich eine neue Klasse bildet oder wenn es Streitigkeiten gibt.
„Die Box eignet sich auch, um den Umgang mit Gefühlen zu lernen, den Selbstwert zu stärken, Lebenskompetenzen auszubilden oder die Konzentration zu steigern, wenn es gerade mal wieder unruhig oder die letzte Stunde ist“, so Projektmitarbeiterin Anni Gläser. Die Resonanz zu den Materialien an zehn Pilotschulen in Thüringen sei überaus positiv.
Mit Unterstützung der Barmer, AOK Plus, Techniker Krankenkasse sowie der Sparkassenstiftung Jena-Saale-Holzland starten die Wissenschaftler jetzt in die nächste Projektphase, in der sie die entwickelten Praxishilfen einer stark erweiterten Zielgruppe zugänglich machen. Die Poster werden an Straßenbahn- und Bushaltestellen in Jena auf die Themen psychische Gesundheit und Vielfalt aufmerksam machen. Die Übungsbox soll noch dieses Jahr in einem Verlag erscheinen und im Buchhandel erhältlich sein.
Das Vorhaben ist im Rahmen des übergreifenden Projektes „Vorteil Jena“ entstanden. Mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) entwickeln das Universitätsklinikum, die Friedrich-Schiller-Universität und die Ernst-Abbe-Hochschule in Jena mit über 30 Praxispartnern vor Ort neue Wege in der Gesundheitsförderung.
Dazu wurden in den Bereichen „Gesund Lernen“, „Gesund Arbeiten“ und „Gesund Altern“ gemeinsam mit Schulen, Unternehmen und Senioren Praxishilfen entwickelt und wissenschaftlich evaluiert, die durch mehr soziale Teilhabe und Steigerung der Selbstwirksamkeit den neuen Volkskrankheiten wie Depression, Demenz und Übergewicht vorbeugen und die Gesundheit positiv beeinflussen sollen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: