Union schlägt 200-Euro-Gebühr bei direktem Facharztbesuch vor

Berlin – Wer künftig ohne vorherigen Hausarztbesuch direkt zum Facharzt geht, soll einem CDU-Vorstoß zufolge offenbar eine Gebühr von 200 Euro pro Termin zahlen. Das hat der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Albert Stegemann (CDU), vorgeschlagen, wie die Bild berichtet.
Ohne solche Strafgebühren bei Verstößen gegen das sogenannte Primärarztsystem gebe es keine Lenkungswirkung, so der Politiker. Auch der CSU-Abgeordnete und Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger spricht sich für eine solche Gebühr aus.
„Wenn wir wollen, dass die Patienten wieder schneller Termine bei Fachärzten bekommen, müssen wir dafür sorgen, dass diese von unnötigen Bagatellfällen entlastet werden“, sagte er.
Eine allgemeine Praxisgebühr, wie etwa vom Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), gefordert, lehne die CSU hingegen ab, da sie einseitig zulasten chronisch kranker Patienten gehe.
Die Bundesregierung plant, ein verpflichtendes Primärarztsystem einzuführen. Demnach soll der Hausarzt für Patienten die erste Anlaufstelle sein und nur im Bedarfsfall an Fachpraxen weiterleiten. Berechnungen zufolge könnte das System ab 2028 zu Einsparungen von zwei Milliarden Euro jährlich führen.
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