Hochschulen

Universitätsmedizin Greifswald startet forschungs­unterstützendes klinisches Arbeitsplatzsystem

  • Mittwoch, 4. Juli 2018
Oberarzt André Hofer und Schwester Kathrin Goericke-Haußecker in der Orthopädie mit dem neuen IT-Wagen. /UMG, Manuela Janke
Oberarzt André Hofer und Schwester Kathrin Goericke-Haußecker in der Orthopädie mit dem neuen IT-Wagen. /UMG, Manuela Janke

Greifswald – Ein forschungsunterstützendes klinisches Arbeitsplatzsystem namens „KAS+“ hat die Universitätsmedizin Greifswald in Betrieb genommen. Medizinische Daten aus der Krankenversorgung können damit unmittelbar, wesentlich schneller und qualitativ umfassender der Forschung zugutekommen.

„Für klinische Studien und die Versorgungsforschung ergeben sich aus den Informationen völlig neue Möglichkeiten für den medizinischen Fortschritt zugunsten unserer Patienten sowie zur Verbesserung des Gesundheitswesens, weil wir wertvolle Daten aus der Praxis das erste Mal direkt verknüpfen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin, Max Baur.

65 IT-Wagen

Mit wenigen Ausnahmen in Klinikbereichen mit Spezialsystemen wie in der Radiologie und im Großlabor ist das neue digitale Arbeitsplatzsystem KAS+ ab sofort die zentrale Anwendung in der Universitätsmedizin. Pro Station stehen zwei bis drei neue mobile IT-Wagen zur Verfügung, insgesamt 65, die für die pflegerische und ärztliche Dokumentation genutzt werden. Mit den Wagen ist es möglich, die aktuellen  Daten unmittelbar vor Ort und unabhängig von PC-Arbeitsplätzen zu erfassen. „Damit sind sie ein ganz wesentlicher Baustein für eine erfolgreiche Umstellung von Papier auf die komplette digitale Dokumentation“, unterstrich Baur.

„Selbstverständlich bestimmt auch weiterhin der Patient, ob seine Daten für die Forschung verwendet werden dürfen“, betonte Wolfgang Hoffmann, geschäftsführender Direktor des Instituts für Community Medicine. Die Einwilligung, die hierzu durch die seit 25. Mai 2018 geltende Datenschutz-Grundverordnung vorgeschrieben ist, lasse sich im KAS+ digital erfassen.

„Alle einen Patienten identifizierenden Daten werden separat in einer Daten­treuhänder-Plattform gespeichert und in den Forschungsdaten durch Pseudonyme ersetzt. Dabei prüft das System automatisch, ob eine Einwilligung vorliegt und speichert nur die Daten in der Forschungsplattform, zu denen eine Einwilligung vorliegt“, erläuterte Hoffmann. Eine Datenerhebung in zusätzlichen IT-Systemen sei nicht mehr erforderlich, viele papierbasierte Fragebögen oder Formularen könnten entfallen.

KAS+ wird vom Land Mecklenburg-Vorpommern mit 9,3 Millionen Euro und aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung mit weiteren 5,2 Millionen Euro gefördert.

hil

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