Unterstützung durch die Schwangerenberatung immer mehr gefragt

Radebeul – In der Schwangerenberatung der Diakonie melden sich immer mehr Frauen mit einer Vielzahl an Problemen. „Die einfache Beratung, bei der es nur um Fragen der Schwangerschaft geht, nimmt ab“, sagte die zuständige Referentin Angelika Blochwitz heute auf Anfrage. Dagegen wachse der Anteil sogenannter Multiproblemlagen – wenn beispielsweise zur prekären finanziellen Situation noch ein Drogenproblem oder psychische Auffälligkeiten dazukommen.
Gewalt und Überschuldung seien in manchen Beratungen ebenso Thema wie Probleme im Umgang mit Behörden oder bei der Suche nach einer Wohnung. Die Mitarbeiterinnen müssten deshalb neben der eigentlichen psychosozialen Beratung eng vernetzt mit anderen Partnern wie Jobcenter, Kinderschutz oder Suchtberatungsstellen zusammenarbeiten.
Laut Statistik kamen 2017 in die 19 Schwangerenberatungsstellen der Diakonie in Sachsen 11.959 Ratsuchende (2016: 11.995). In den meisten Fällen betraf die Beratung Fragen rund um Geburt und Schwangerschaft.
„Höherer Unterstützungsbedarf entsteht immer wieder auch bei drängenden finanziellen Sorgen, steigendem Druck, Familie und Beruf zu vereinbaren oder der Angst, den Job zu verlieren“, erklärte Blochwitz. In 1.732 Fällen ging es um einen Schwangerschaftskonflikt.
Als Anlass für eine solche Beratung wurden am häufigsten psychische und physische Überforderung (46 Prozent), kein aktuell bestehender Kinderwunsch (45 Prozent) und familiäre Probleme (37 Prozent) genannt.
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