Vermischtes

Untersuchung zeigt Zusammenhang zwischen Hörverlust und Lärm in Großstädten

  • Sonntag, 5. März 2017

Berlin – Zwischen der Lärmbelastung in Großstädten und Hörverlusten beim Menschen gibt es einer Studie zufolge einen Zusammenhang. Das Berliner Unternehmen Mimi Hearing Technologies veröffentlichte eine Rangliste von weltweit 50 großen Städten, für die die Hörspezialisten Daten ausgewertet haben. Am Alter gemessen verzeichnen Wiener demnach den geringsten Hörverlust, während die Bewohner Neu-Delhis insgesamt den größten Hörverlust aufweisen. In Zürich ist die Lärmbelastung demnach am geringsten, im chinesischen Guangzhou am höchsten. In Deutschland schneidet München am besten ab; die Stadt gehört zu den Großstädten mit den geringsten Hörverlusten.

Das Unternehmen bietet Apps an, die Handynutzern Aufschluss über ihr individuelles Hörvermögen geben und die Musik an das individuelle Hörvermögen des Nutzers anpassen. An der Entwicklung und Optimierung der Apps war auch die Berliner Universitätsklinik Charité beteiligt.

Für die Studie wurden Daten aus den Hörtests von rund 200.000 Nutzern mit Erhe­bun­gen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der norwegischen Forschungsorgani­sation Sintef zum Thema Lärmbelastung in Städten ausgewertet und verglichen. Im Durchschnitt waren die Menschen in den lautesten Städten in Bezug auf ihren Hörver­lust demnach zehn Jahre „älter“ als diejenigen in den ruhigsten Städten.

Die Daten deuten nach Angaben der Experten darauf hin, dass der Hörverlust direkt oder indirekt durch die Lärmbelastung an den Wohnorten beeinflusst wird. Freilich könne eine Hörminderung auch durch Infektionen, genetische Störungen, Frühgeburten oder Medikamente verursacht werden, sagte Henrik Matthies, Geschäftsführer des Unternehmens. Das Ergebnis sei aber „robust“.

Manfred Gross von der Charité erklärte: „Während für die meisten Menschen ein Sehtest Routine ist, kümmert sich niemand um sein Gehör.“ Je früher ein Hörverlust aber entdeckt werde, desto besser seien die Chancen, weiteren Schäden vorbeugen zu können.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung