US-Behörden rufen Bevölkerung zu Einhaltung von Schutzmaßnahmen auf

Washington – Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat angesichts der Sorge vor einer zweiten Coronawelle an die Bevölkerung appelliert, sich an die Schutzmaßnahmen gegen Ansteckungen zu halten.
„Die Pandemie ist noch nicht vorbei“, sagte CDC-Chef Robert Redfield am vergangenen Freitag. Es sei von „größter Bedeutung“, dass die Menschen sich an Vorsichtsmaßnahmen wie Abstandhalten, Händewaschen und das Tragen von Schutzmasken in der Öffentlichkeit hielten.
„Wir sind noch nicht über den Berg“, warnte auch CDC-Vertreter Jay Butler. „In den kommenden Wochen könnten wir eine Zunahme der Fälle von COVID-19 sehen.“ Zur Begründung verwies er auf die Lockerung der Coronabeschränkungen und die Zunahme von Menschenansammlungen. Butler betonte, dass die Zahl der Krankenhauspatienten mit COVID-19 insgesamt abnehme.
In jenen Regionen, in denen es einen Zuwachs gebe, sei dieser nicht „dramatisch“. Mehr als ein Dutzend US-Bundesstaaten verzeichnen derzeit die höchste Zahl von neuen Coronafällen seit Beginn der Pandemie. Sorgen bereiten unter anderem Arizona, Texas und Florida.
Beobachter befürchten angesichts der von vielen als vorschnell kritisierten Lockerungen der Coronabeschränkungen eine zweite Infektionswelle im Land. Die jüngsten Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt mit großen Menschenansammlungen bergen ebenfalls das Risiko von Ansteckungen – und Präsident Donald Trump will Ende kommender Woche seine Wahlkampfveranstaltungen vor tausenden Anhängern wieder aufnehmen.
In den USA sind bereits mehr als zwei Millionen Coronainfektionen und mehr als 114.000 Todesfälle bestätigt worden. Das sind die mit Abstand höchsten Zahlen weltweit.
Die US-Regierung weist die Sorgen vor einem rasanten Wiederanstieg der Infektionszahlen zurück: „Es gibt keine zweite Welle“, sagte Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow am vergangenen Freitag im Sender Fox News.
Trump setzt im Wahljahr 2020 auf eine rasche Rückkehr zur Normalität, um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Kritiker werfen dem Präsidenten vor, zugunsten der Wirtschaft die Gesundheit der Bevölkerung aufs Spiel zu setzen.
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