Ausland

US-Bundesstaat Ohio verklagt Pharmabranche wegen Opiate-Sucht

  • Donnerstag, 1. Juni 2017

Washington – Der US-Bundesstaat Ohio hat fünf Pharmaunternehmen wegen der in der Bevölkerung weit verbreiteten Abhängigkeit von Opiaten verklagt. Generalstaats­anwalt Mike DeWine warf den Herstellern gestern vor, in ihrem Marketing absichtlich zu verschleiern oder zu verharmlosen, dass diese rezeptpflichtigen Schmerzmittel süchtig machen könnten. Viele der abhängig gewordenen Patienten seien später zu Drogen wie Heroin oder synthetischen Opiaten gewechselt. Die Produzenten täten bis heute „herzlich wenig“, um Verantwortung für das Opiate-Problem zu übernehmen und der Öffentlichkeit „die Wahrheit“ über diese Medikamente zu sagen, kritisierte DeWine.

Seine Klage richtet sich gegen die Unternehmen Allergan, Endo Health Solutions, Johnson & Johnson, Purdue Pharma und Teva Pharmaceutical Industries. Sie zielt auf Schadenersatzzahlungen an die Behörden von Ohio sowie die Verbraucher ab. Konkrete Summen nennt die Klageschrift jedoch nicht. Mit der Klage soll zudem erreicht werden, dass die Unternehmen ihre Marketingpraktiken ändern.

Die Opiate-Abhängigkeit ist in den USA ein dramatisches soziales Problem. Ohio ist einer der am stärksten betroffenen Staaten. Nach Angaben der dortigen Behörden wurden in Ohio im vergangenen Jahr an 2,3 Millionen Patienten Opiate verschrieben, was rund 20 Prozent der Bevölkerung des Mittelweststaates entspricht.

Die Bekämpfung der Opiate-Abhängigkeit hat auch die Regierung von Präsident Donald Trump zu einem zentralen Ziel erklärt. Allerdings werfen Kritiker dem Präsidenten vor, dass laut seinem Haushaltsentwurf die Gelder für die Bekämpfung der Drogen­abhän­gig­keit stark gekürzt werden sollen.

afp

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