Ausland

USA: Verbote von Schwangerschafts­abbrüchen weiten sich aus

  • Dienstag, 4. Oktober 2022
/New Africa, stock.adobe.com
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Washington – Nachdem der Oberste Gerichtshof der USA das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche Ende Juni gekippt hat, sind inzwischen in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten Verbote von Schwangerschaftsabbrü­chen in Kraft.

Fast 30 Millionen Frauen „im gebärfähigen Alter“ in den USA lebten derzeit in einem Bundes­staat, der Schwan­gerschaftsabbrüche verbiete. Das geht aus einem Papier vor, das die US-Regierung heute veröffent­lichte – zur Lage 100 Tage nach der folgenschweren Entscheidung des Supreme Courts.

Fast 22 Millionen dieser Frauen hätten bereits nach der sechsten Schwangerschaftswoche in ihrem Bundes­staat keine Möglichkeit mehr einen Abbruch vorzunehmen, hieß es darin. Zu diesem frühen Zeitpunkt wissen viele Frauen noch nicht, dass sie überhaupt schwanger sind.

Bis Ende Juni hatte ein Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA von 1973 das Recht auf Schwangerschafts­abbrüche im Land gesichert. Schwangerschaftsabbrüche waren bis dahin bundesweit mindestens bis zur Le­bensfähigkeit des Fötus erlaubt. Diese Entscheidung wurde jedoch von der rechten Mehrheit des Supreme Courts mit einer historischen Entscheidung aufgehoben.

Da dieses Recht nun nicht mehr per Bundesgesetz geschützt ist, können Bundesstaaten weitreichende Ein­schränkungen und Verbote erlassen. Vor allem republikanische Bundesstaaten haben das bereits getan. Quer durch die USA ist so ein Flickenteppich an Regelungen entstanden.

US-Präsident Joe Biden und seine Stellvertreterin Kamala Harris wollten sich heute bei der Sitzung einer Arbeitsgruppe zu dem Thema äußern. Bidens Regierung versucht auf diversen Wegen, Frauen einen Zugang zu Abtreibungen zu verschaffen.

dpa

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