Verbände drängen auf weitere politische Maßnahmen zur Ernährung

Berlin – Die Arbeitsgemeinschaft Ernährungsmedizin und Ernährungstherapie (AG EMET) drängt darauf, die neue Ernährungsstrategie der Bundesregierung rasch umzusetzen und gleichzeitig zu ergänzen. Hintergrund ist die am 17. Januar vom Bundeskabinett verabschiedete Ernährungsstrategie „Gutes Essen für Deutschland“.
Die Strategie bündelt rund 90 geplante und bestehende ernährungspolitische Maßnahmen mit dem Ziel, eine gesunde, klimaschonende und sozial verträgliche Ernährung für alle Menschen in Deutschland möglich und einfach zu machen.
„Wir begrüßen, dass die krankheitsbedingte Mangelernährung in der Strategie berücksichtigt wird“, sagte Matthias Pirlich, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM). Es sei aber unklar, wie ein flächendeckendes Ernährungsscreening verbindlich gewährleistet und finanziert werden soll.
„Im derzeitigen Fallpauschalensystem ist die Ernährungsversorgung von mangelernährten Menschen nicht vorgesehen. Wir wünschen uns eine schnelle Umsetzung mit verbindlichen Vorgaben“, so der Ernährungsmediziner.
Johannes Georg Wechsler, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Ernährungsmediziner (BDEM), forderte, die Ernährungsmedizin in Wissenschaft, Forschung und Lehre durch Lehrstühle abzubilden und so das Fach zu stärken.
Eine unabhängige Zertifizierung von ernährungsmedizinisch ausgewiesenen Kliniken, Betreuungseinrichtungen und Praxen regte die Deutsche Akademie der Ernährungsmedizin (DAEM) an.
„Jetzt ist es erforderlich, einen klaren Fahrplan zu entwickeln, der die Regelung bezüglich des Personalbedarfs für Diätassistenten oder gleichwertig qualifizierte Ernährungsfachkräfte in Kliniken und Pflegeeinrichtungen festlegt“, ergänzte Uta Köpcke, Präsidentin des Verbandes der Diätassistenten – Deutscher Bundesverband (VDD). Außerdem müsse geklärt werden, wie ein leichter Zugang zu diesen Fachkräften im ambulanten Bereich umgesetzt werden kann, forderte sie.
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