Vermischtes

Welt-Kletterverband legt Richtlinie gegen Mangelernährung vor

  • Donnerstag, 8. Februar 2024
/artiemedvedev, stock.adobe.com
/artiemedvedev, stock.adobe.com

Turin – Mit umfassenden Vorschriften will der internationale Fachverband für das Wettkampfklettern (IFSC) den Gesundheitsschutz von Sportlerinnen und Sportlern verbessern. Die entsprechende Richtlinie sei von wissenschaftlichen Experten des IFSC entwickelt worden und basiere auch auf Erkenntnissen des Interna­tionalen Olympischen Komitees (IOC), teilte der Verband mit.

In der jüngeren Vergangenheit hatten mehrere Athleten und Mediziner davor gewarnt, der Trend, dünner zu sein und dadurch an der Kletterwand weniger Gewicht in die Höhe ziehen zu müssen, habe sich verstärkt – dies führe zu mangel- und minderernährten Sportlern.

Der deutsche Arzt Volker Schöffl verließ aus Protest die medizinische Kommission des IFSC, weil dieser seiner Ansicht nach nicht konsequent genug dagegen vorging.

Die neue Richtlinie soll vor der Kletter- und Paraklettersaison 2024 eingeführt werden, die im April beginnt – somit würde sie auch für die Olympischen Spiele Paris 2024 gelten.

Konkret sollen sich die Vorschriften gegen relativen Energiemangel im Sport (engl. Relative Energy Deficiency in Sport = REDs) – also das Missverhältnis zwischen den während des Trainings aufgenommenen und ver­brannten Kalorien – richten.

Vorgesehen sind beispielsweise Selbstauskünfte der Sportler zu Kriterien wie Größe, Gewicht, Herzfrequenz und Blutdruck. Zudem müssen nationale Verbände jedem Athleten ein Gesundheitszeugnis ausstellen oder weitere Tests anfordern, bevor sie dem IFSC eine Freigabe erteilen.

Vom IFSC sollen während der gesamten Klettersaison stichprobenartige und gezielte Tests zu den Parametern durchgeführt werden, mögliche Verdachtsfälle soll eine externe Kommission überprüfen.

„Die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Sicherheit von Sportlern haben und bleiben für die Athleten­kom­mission Priorität“, betonte die britische Olympiateilnehmerin Shauna Coxsey, Präsidentin der Athletenkommis­sion. Die Richtlinie stelle einen positiven Schritt hin zu mehr Gesundheitsschutz dar.

EB/aha

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung