Verbände plädieren für bessere Bezahlung in der Altenpflege

Hannover – Ein breites Bündnis von Verbänden plädiert für höhere Löhne in der Altenpflege – ohne die Pflegebedürftigen finanziell stärker zu belasten. Sie wenden sich in einem gemeinsamen Schreiben an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
„Um die Attraktivität der Berufe in der Pflege zu erhöhen, braucht es außer einer angemessenen bedarfsorientierten Personalausstattung gute Arbeitsbedingungen mit fairer Entlohnung“, heißt es einem unter anderem von Diakonie, Arbeiterwohlfahrt, Verdi, Caritas und Paritätischem Gesamtverband unterzeichnetem Brief. Die Politik müsse deshalb den Rahmen setzen für eine verlässliche und auskömmliche Refinanzierung.
Die Verbände fordern nach einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland, die entstehenden Ausgabensteigerungen durch eine Erhöhung der Pflegeversicherungsbeiträge zu decken und gegebenenfalls zusätzlich Steuermittel zu verwenden. Kurzfristig sei eine gesetzliche Regelung zur Begrenzung des Eigenanteils notwendig, der von den Pflegebedürftigen zu tragen ist.
„Die heutige Ausgestaltung der Pflegeversicherung wird nicht für geeignet erachtet, die Herausforderungen zur Attraktivitätssteigerung der Pflegeberufe nachhaltig aufzugreifen“, betonen die Verbände in dem Schreiben. Dieses „gesellschaftspolitisch dringliche Thema“ müsse unverzüglich von der Bundesregierung aufgegriffen und gelöst werden.
Heute tagt in Berlin die Arbeitsgruppe der „Konzertierten Aktion Pflege“, in der Bund, Länder und Verbände unter anderem über eine bessere Entlohnung in der Pflege beraten. Am 4. Juni sollen die Ergebnisse vorgestellt werden.
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