Verband fordert Schub für die Integrierte Versorgung
Berlin – Juristische Hemmnisse für die Integrierte Versorgung (IV) abzubauen fordert die Deutsche Gesellschaft für Integrierte Versorgung im Gesundheitswesen (DGIV) in einem neuen Positionspapier. Der Verband fordert darin, anfängliche höhere Kosten von IV-Projekten zuzulassen. „Wer mögliche anfängliche Mehrkosten von IV-Vorhaben nicht zulässt, verspielt durch diesen kurzfristigen Blick unabdingbare Investitionen für eine zukünftige bessere medizinische Versorgung“; sagte Bertram Häussler, DGIV-Vorstandsmitglied.
Die Prüfung der IV-Verträge durch die Aufsichten des Bundes und der Länder wurde in den vergangenen Monaten immer wieder kritisiert und diskutiert. Die DGIV fordert daher, die noch bestehenden Ungleichheiten in den Verfahren innerhalb der einzelnen Behörden und zwischen dem Bundesversicherungsamt und den Länderaufsichten zu beseitigen. Außerdem sollten Vorschläge erarbeitet werden, mit welchen Mindestangaben zu IV-Verträgen die Krankenkassen ihre Versicherten zu informieren haben.
„Wir benötigen eine Art Beipackzettel für jedes IV-Projekt, damit Versicherte Angebote besser vergleichen und bewerten könnten“, erläutert Häussler. „Völlig unzureichend“ ist außerdem laut der DGIV die augenblickliche wissenschaftliche Auswertung der Versorgungsleistungen in der Regel- und Selektivversorgung.
Außerdem fordert der Verband in dem Positionspapier, den Krankenkassen mehr Freiheit zur Zusammenarbeit mit Unternehmen der Pharma- und Medizinprodukteindustrie zu geben. „Die Jahre der vergangenen Legislaturperiode der Bundesregierung waren für die Weiterentwicklung der Integrierten Versorgung verlorene Jahre. Wir brauchen mit Blick auf die komplexen Herausforderungen unseres Gesundheitswesens Strukturreformen, die nachhaltig, systematisch und vor allem versorgungswissenschaftlich begründet sind“, sagte der Vorstandsvorsitzende der DGIV, Stefan Spitzer.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: