Verbraucherschützer fordern Kontrolle von Onlinehandel mit Nahrungsergänzungsmitteln

Berlin – Verbraucherschützer fordern eine strengere Kontrolle des Onlinehandels mit Nahrungsergänzungsmitteln. „Strengere Regulierung des Marktes, häufigere Kontrollen und bessere grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der Rechtsverfolgung sind überfällig“, erklärte Jessica Fischer von der Verbraucherzentrale Berlin.
Eine EU-weite Untersuchung hatte zuvor ergeben, dass im Netz Hunderte nicht zugelassene Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen sind. An der Mitte Februar veröffentlichten Untersuchung nahmen 25 Mitgliedsstaaten plus der Schweiz und Norwegen teil.
Sie überprüften im September 2017 fast 1.100 Internetseiten auf den Verkauf von vier neuartigen Lebensmitteln wie dem Appetitzügler Hoodia sowie Nahrungsergänzungsmitteln, die medizinisch gegen Knochenbeschwerden helfen sollen.
Dabei fanden sie fast 800 Angebote, die so nicht in der EU verkauft werden dürfen. 428 der Angebote waren für neuartige Lebensmittel, 351 für Nahrungsergänzungsmittel, die eine medizinische Anwendung vortäuschen. 85 Prozent der Händler kamen aus der EU, 15 Prozent aus Drittstaaten wie den USA oder China.
Laut der Verbraucherzentrale ist es verboten, Nahrungsergänzungsmittel mit vorbeugenden, lindernden oder heilenden Wirkungen zu bewerben. Sie fordert unter anderem ein öffentliches Verzeichnis aller zugelassenen Nahrungsergänzungsmittel, eine Meldestelle für unerwartete Wirkungen dieser Mittel sowie Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in den Produkten.
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