Verordnungsrate von Antibiotika durch RESIST gesunken

Berlin – Die Verordnungsrate von Antibiotika bei Atemwegserkrankungen lässt sich durch einen Maßnahmenmix senken. Dies zeigen heute vorgestellte Ergebnisse des Versorgungsprojektes RESIST.
Generell gibt es laut den Ergebnissen Fortschritte bei den Antibiotikaverordnungen: Während in der Wintersaison 2016/2017 noch 29 Prozent der Patienten von Haus-, Kinder- und HNO-Ärzten mit akuten Atemwegsinfekten ein Antibiotikum erhielten, waren es in der Wintersaison 2018/2019 nur noch 24 Prozent.
Dieser ausgesprochen positive Trend machte sich bei den RESIST-Teilnehmern noch stärker bemerkbar. Sie konnten ihre Verordnungsrate im gleichen Zeitraum auf 20 Prozent senken.
Zu den im Rahmen des Innovationsfondsprojektes „RESISTenzvermeidung durch adäquaten Antibiotikaeinsatz bei akuten Atemwegsinfektionen“ umgesetzten Maßnahmen gehörte insbesondere eine bessere Kommunikation zwischen Arzt und Patient – unterstützt durch gezielte Fortbildungen der Ärzte sowie Patienteninformationen wie Flyer, Praxisposter oder einem Infozept (statt Rezept) mit Tipps zum Umgang mit Erkältungskrankheiten.
Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), hob die hohe Akzeptanz der beteiligten Ärzte an dem Projekt hervor. Es sei sowohl bei den beteiligten Ärzten als auch den Medizinischen Fachangestellten auf große Akzeptanz gestoßen.
„Das freut mich sehr, noch mehr aber freuen mich die Ergebnisse: So konnte RESIST in einem im internationalen Vergleich klaren Niedrigverordnungsland wie Deutschland mit generell sinkenden Verordnungszahlen eine weitere Senkung der Verordnungszahlen erzielen: ein Minus von 3,1 Prozent bei Atemwegsinfekten“, so Hofmeister. Er forderte, nicht zuletzt im Sinne der Patienten, eine Implementierung des „gut gelungenen“ Projektes in die Regelversorgung.
Dafür sprach sich auch Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (vdek), aus. „RESIST hat eindrucksvoll bestätigt, dass durch gute Kommunikation und Information die Verordnungszahlen zurückgehen. Wir werden uns daher dafür einsetzen, dass das Konzept zukünftig dauerhaft in allen KV-Regionen und für alle GKV-Versicherten angeboten werden kann.“
Das Projekt wurde gemeinsam vom vdek, der KBV und acht Kassenärztlichen Vereinigungen (Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein, Saarland und Westfalen-Lippe) umgesetzt.
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