Versorgungsassistenten unterstützen Hausärzte

Berlin – Bundesweit arbeiten mittlerweile rund 12.000 speziell fortgebildete Medizinische Fachangestellte (MFA) im Rahmen des „Delegationsmodells Versorgungsassistenz in der Hausarztpraxis“ (Verah). Darauf hat der Deutschen Hausärzteverband (DHAV) anlässlich des zehnjährigen Bestehen des Programms hingewiesen. Der DHAV-Vorsitzende Ulrich Weigeldt bezeichnete das Modell als „Beispiel für ein innovatives und erfolgreiches Versorgungsmodell“.
Die Verah-Fortbildung umfasst acht in sich geschlossene Module zu Themen wie Wund-, Praxis- und Case Management, ein Hospitationspraktikum, eine schriftliche Hausarbeit und eine mündliche Prüfung. Parallel dazu arbeiten die MFA weiter in der Hausarztpraxis und bringen so ihre praktische Erfahrung in die Fortbildung beziehungsweise ihre neuen Erkenntnisse in die tägliche Arbeit ein.
„Die Arbeitsbelastung in den Hausarztpraxen hat zugenommen. Was wir Hausärzte daher brauchen ist zweierlei: Zum einen muss natürlich die hausärztliche Versorgung selbst sichergestellt werden! Hierauf muss der klare Fokus von Selbstverwaltung und Politik liegen“, sagte Weigeldt. „Zum anderen müssen aber auch unsere Mitarbeiter so weiterqualifiziert werden, dass sie eine bestmögliche Unterstützung in den Praxen sind und sich gleichzeitig weiterentwickeln können“, so der Verbandsvorsitzende.
Er betonte, sein Verband setze weiter auf das praxisnahe Verah-Konzept. Ansätzen, einen akademisierten, nichtärztlichen Praxismitarbeiter wie den Physician Assistant in die Hausarztpraxen zu integrieren, erteilte Weigeldt eine Absage. „Die Fortbildung muss dort stattfinden, wo die Fortgebildeten auch arbeiten. Praxis statt Hörsaal ist das Credo“, sagte er.
Das Verah-Konzept ist nicht das einzige Verfahren, MFA für arztnahe Tätigkeiten fortzubilden. In den vergangenen zehn Jahren haben sich zum Beispiel mehr als 1.000 MFA und Krankenpfleger in Westfalen-Lippe zur Entlastenden Versorgungsassistentin (Eva) fortgebildet und ein entsprechendes Zertifikat erworben.
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