Hochschulen

Versorgungsprojekt „Mama denk an mich“ hilft suchtkranken Eltern

  • Freitag, 9. Juni 2017

Dresden – Ein Jahr nach dem Start des Suchthilfeprojekts „Mama denk an mich“ für drogenabhängige Eltern und ihre Kinder ziehen dessen Initiatoren eine positive Bilanz. 45 Mütter und Väter nutzten bislang das Angebot der Suchtambulanz der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden. 26 von ihnen begannen eine Behandlung in der Suchtambulanz, zwei Drittel führten sie zu Ende.

„Viele der betroffenen Frauen haben Angst vor einer Stigmatisierung und dem Verlust ihres Kindes, wenn Sie sich den Ärzten gegenüber offenbaren. Mit der im März 2016 gestarteten Initiative ‚Mama denk an mich’ bieten wir ein umfangreiches Versor­gungs­programm und können neben den Neugeborenen auch die Eltern optimal betreuen“, erklärte Jürgen Dinger, stellvertretender Leiter der Neonatologie und pädiatrischen Intensivmedizin am Uniklinikum. Für die Behandlung im Rahmen des Versorgungs­projektes arbeiten Ärzte aus den Bereichen Geburtshilfe, Neugeborenenmedizin und Suchttherapie zusammen. 

Der überwiegende Teil der Ambulanzpatienten sei unter 30 Jahre alt, rund drei Viertel konsumierten Crystal Meth. Ihre Kinder leiden nach der Geburt häufig unter Zitter- oder Krampfanfällen und innerer Unruhe und kommen vielfach als Frühgeburt zur Welt. 2016 konnten in Dresden 53 Prozent der Neugeborenen von drogenabhängigen Eltern das Krankenhaus nach der Geburt verlassen. 2015 waren es lediglich 37 Prozent.

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