Politik

Kinder alkoholkranker Eltern müssen früh präventiv erreicht werden

  • Montag, 12. Juni 2017
Alkoholkonsum in der Familie, Passivtrinken /Monkey Business, stock.adobe.com
/Monkey Business, stock.adobe.com

Köln – Kinder alkoholkranker Eltern müssen gezielt und besonders früh mit einer Alkoholprävention erreicht werden. Darauf hat Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundes­zentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), anlässlich der Vorstellung der neuen Ausgabe des „Alkoholspiegel“ hingewiesen.

Sie machte darin deutlich, dass Kinder von alkoholabhängigen Eltern ein erhöhtes Risiko haben, selbst eine Alkoholsucht zu entwickeln. Ungefähr ein Drittel von ihnen werde im Erwachsenenalter selbst alkohol-, drogen oder medikamentenabhängig, so die BZgA.

Auch Eltern unterstützen

Es sei wichtig, diesen Kindern ihre Ängste zu nehmen und ihre Persönlichkeitsent­wicklung zu fördern, sagte Thaiss. „Aber auch die betroffenen Eltern gilt es zu unter­stützen und ihnen bei ihrem Weg aus der Sucht Hilfestellung zu geben“, betonte sie.

Die BZgA appelliert an alle, die beruflich mit Kindern zu tun haben, bei Auffälligkeiten genau hinzuschauen und als Ansprechpartner für die Kinder bereitzustehen. Das gelte zum Beispiel für Erzieher, Lehrer, Ärzte sowie Kinder- und Jugendbetreuer, sagte eine Sprecherin auf Anfrage des Deutschen Ärzteblattes.

Der Newsletter „Alkoholspiegel“ informiert zwei Mal jährlich Suchtberatungsstellen, medizinische Einrichtungen und Multiplikatoren über aktuelle Hintergrundinfor­ma­tionen und Aktivitäten in der Alkoholprävention. Neben diesen Informationen hat die Behörde Informationsmaterial zur Bewältigung einer Alkoholsucht bereitgestellt, das online kostenfrei heruntergeladen werden kann.

Etwa 2,65 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland leben aktuell zeitweise oder dauerhaft mit einem alkoholabhängigen Elternteil zusammen.

vp

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