Kinder alkoholkranker Eltern müssen früh präventiv erreicht werden

Köln – Kinder alkoholkranker Eltern müssen gezielt und besonders früh mit einer Alkoholprävention erreicht werden. Darauf hat Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), anlässlich der Vorstellung der neuen Ausgabe des „Alkoholspiegel“ hingewiesen.
Sie machte darin deutlich, dass Kinder von alkoholabhängigen Eltern ein erhöhtes Risiko haben, selbst eine Alkoholsucht zu entwickeln. Ungefähr ein Drittel von ihnen werde im Erwachsenenalter selbst alkohol-, drogen oder medikamentenabhängig, so die BZgA.
Auch Eltern unterstützen
Es sei wichtig, diesen Kindern ihre Ängste zu nehmen und ihre Persönlichkeitsentwicklung zu fördern, sagte Thaiss. „Aber auch die betroffenen Eltern gilt es zu unterstützen und ihnen bei ihrem Weg aus der Sucht Hilfestellung zu geben“, betonte sie.
Die BZgA appelliert an alle, die beruflich mit Kindern zu tun haben, bei Auffälligkeiten genau hinzuschauen und als Ansprechpartner für die Kinder bereitzustehen. Das gelte zum Beispiel für Erzieher, Lehrer, Ärzte sowie Kinder- und Jugendbetreuer, sagte eine Sprecherin auf Anfrage des Deutschen Ärzteblattes.
Der Newsletter „Alkoholspiegel“ informiert zwei Mal jährlich Suchtberatungsstellen, medizinische Einrichtungen und Multiplikatoren über aktuelle Hintergrundinformationen und Aktivitäten in der Alkoholprävention. Neben diesen Informationen hat die Behörde Informationsmaterial zur Bewältigung einer Alkoholsucht bereitgestellt, das online kostenfrei heruntergeladen werden kann.
Etwa 2,65 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland leben aktuell zeitweise oder dauerhaft mit einem alkoholabhängigen Elternteil zusammen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: