Versorgungszentren bewerten wirtschaftliche Lage überwiegend positiv

Berlin – Die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) bewerten ihre wirtschaftliche Lage zumeist positiv. Es gibt aber Unterschiede zwischen den Trägern. Das zeigen Ergebnisse des „MVZ-Panels“ des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung (Zi).
Für das Panel wurden rund 3.800 teilnahmeberechtigte MVZ und gleichgestellte Einrichtungen befragt. In die Untersuchung gingen die Angaben von bundesweit 288 MVZ ein, die im Zeitraum von Mitte Januar bis Ende Mai 2022 an der Onlinebefragung des Zi teilgenommen haben. Rund 38 Prozent der teilnehmenden Einrichtungen wurden von einem Krankenhaus getragen. Vertragsarztgetragene MVZ machten 34 Prozent aus.
Dem Zi zufolge gab etwa die Hälfte der teilnehmenden MVZ die gesamte Einnahmenhöhe 2021 als eher gut beziehungsweise gut an. Krankenhausgetragene MVZ schätzten den Überschuss mit 70 Prozent allerdings deutlich häufiger als eher schlecht oder schlecht ein als vertragsarztgetragene MVZ (56 Prozent).
Der Median des Überschusses eines vertragsarztgetragenen MVZ – des Wertes, der genau in der Mitte einer Datenverteilung liegt – lag unabhängig von der Rechtsform, bei etwa 200.000 Euro. Bei einem vertragsarztgetragenen MVZ in der Rechtsform einer GmbH lag der Wert mit 153.000 Euro unter dem Wert der GbR und Partnergesellschaften mit 200.000 Euro.
Die Personalkostenquote liegt den Angaben zufolge bei vertragsarztgetragenen MVZ im Durchschnitt bei 31 Prozent, bei krankenhausgetragenen MVZ bei 40 Prozent und bei Dialyse-MVZ bei 32 Prozent.
Die teilnehmenden Einrichtungen wurden auch befragt, ob sie im Jahr 2021 Verträge zu besonderen Versorgungsformen oder Selektivverträge abgeschlossen hatten. 31 Prozent der MVZ nahmen den Daten zufolge im Jahr 2021 an keinen besonderen Versorgungsformen teil.
Mit 22 Prozent am häufigsten, benennen die Teilnehmenden abgeschlossene Verträge zu strukturierten Behandlungsprogrammen. Im Berichtsjahr 2019 lag dieser Wert noch bei 44 Prozent, im Jahr 2017 sogar bei 56 Prozent der jeweils teilnehmenden MVZ.
Verträge zur ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) wurden von zwölf Prozent der teilnehmenden MVZ abgeschlossen. An vierter Stelle folgt mit elf Prozent die hausarztzentrierte Versorgung, im Jahr 2019 nahmen noch 23 Prozent der MVZ daran teil.
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