Vertragsärzte sehen Weiterbetrieb von Berliner Impfzentren kritisch

Berlin – Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin (KV) hat die Ankündigung von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) kritisiert, die Coronaimpfzentren über den September hinaus offen zu halten. Man sehe dieses Vorgehen „sehr kritisch“, sagte KV-Sprecherin Dörthe Arnold.
„Die KV Berlin hat immer wieder betont, dass die Impfzentren aufgrund der immensen Kosten geschlossen werden müssen, sobald ausreichend Impfstoff vorhanden ist“, unterstrich sie. Die Situation entspanne sich von Woche zu Woche. Es stünden immer mehr Impfdosen zur Verfügung.
„Darüber hinaus nimmt der Anteil der Impfungen in der ambulanten Versorgung stetig zu“, so Arnold weiter. „Stand heute wurden bei den Berliner Haus- und Fachärzten seit Ostern rund 1,2 Millionen Menschen gegen COVID-19 geimpft. Mehr als 450.000 Personen haben bereits ihre Zweitimpfung erhalten.“ Zum Vergleich: Insgesamt wurden in Berlin laut Robert-Koch-Institut (RKI) bislang knapp 2 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft, darunter 1,25 Millionen vollständig.
Kalayci hatte gestern Abend nach Gesprächen der Gesundheitsminister der Länder erklärt, dass die Impfzentren wie auch mobile Impfteams für den Impferfolg wichtig seien und anders als bisher angedacht nach dem 30. September nicht vollständig geschlossen werden. Sie sollen demnach in reduzierter Form weiterhin im Einsatz bleiben.
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