Ärzteschaft

Vertragsärzte stützen Kritik an hohen Margen der Pharmaindustrie

  • Mittwoch, 5. Juli 2023
/IM Imagery, stock.adobe.com
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Mainz – Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) unterstützt die Forderung der Techniker Kran­kenkasse (TK) nach fairen Preisen für Arzneimittel, verhältnismäßigen Gewinnmargen für die Pharma­hersteller sowie nach mehr Transparenz in der Preisgestaltung.

Zuvor hatte die TK mit Verweis auf die drastisch steigenden Ausgaben für Arzneimittel öffentlich die Einfüh­rung eines Gewinndeckels für Pharmaunternehmen gefordert.

„Für alle und Akteure im Gesundheitswesen gelten strikte Vorgaben, wenn es um die Offenlegung und Ab­rech­nung ihrer Leistungen geht. Nur die Pharmaindustrie kann ihre Arzneimittelpreise eigenmächtig und für niemanden nachvollziehbar festlegen“, monierte KVRLP-Vorstandsvorsitzender Peter Heinz.

Angesichts der enormen Herausforderungen, die das Gesundheitssystem meistern müsse, sei dies nicht länger hinnehmbar. „In der ambulanten Versorgung arbeiten die niedergelassenen Ärzte mit ihrem Praxispersonal jeden Tag am Limit. Budgetzwänge, Bürokratie und ein fehlender Inflationsausgleich bringen die Praxen an ihre personellen und wirtschaftlichen Grenzen“, so KV-Chef Heinz.

Auf der anderen Seite werde bei Arzneimitteln eine intransparente Preisgestaltung geduldet, die die Bei­tragszahler jedes Jahr Milliarden Euro kostet und immense Summen aus dem Solidarsystem zieht. „Angesichts drängender Versorgungsfragen und zunehmender Lücken ist das ein unhaltbarer Zustand“, so Heinz. „Es ist gut, dass die TK dieses Thema angesprochen hat, weil es hier Handlungsbedarf gibt.“

Mit Blick auf die Margen hatte TK-Vorstandsvorsitzender Jens Baas zuletzt die „teils obszönen Gewinne“ an­geprangert. Der Kasse zufolge haben sich beispielsweise die Ausgaben für patentgeschützte Arzneimittel seit 2018 nahezu verdoppelt.

hil/sb

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