Viele Bürger beim Thema Impfen unwissend

Bonn – Beim Thema Impfen haben die Bundesbürger gefährliche Wissenslücken. Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage (Gesundheitsmonitor) des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller (BAH), die gestern veröffentlicht wurden.
So finden es 45 Prozent der Befragten wichtig, dass ein Kind eine Krankheit auch mal durchmacht, weil es danach besser geschützt ist als mit einer Impfung. 41 Prozent sind der Meinung, dass Kinder schon vor der Geburt im Mutterleib und danach über die Milch genügend Abwehrstoffe bekommen. „Dieser Auffassung widersprechen allen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Bei manchen Erregern gleicht ein Verzicht auf Impfschutz gar einem Spiel mit dem Feuer“, sagte der Geschäftsführer Wissenschaft beim BAH, Elmar Kroth.
Doch nicht nur beim Impfen von Kindern, herrscht laut BHA zum Teil Unwissenheit in der Bevölkerung. Denn weiter geht aus der Erhebung hervor, dass 39 Prozent der Deutschen davon überzeugt sind, dass Nebenwirkungen und Risiken von Impfungen nicht kalkulierbar sind. 24 Prozent der Befragten gaben an: Impfungen verursachen erst die Erkrankungen, gegen die sie eigentlich schützen sollen.
Kroht appelliert deshalb in erster Linie an die Ärzte und Apotheker, dringend mehr Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung zu leisten. „Gerade wegen des Schutzes für Kinder sollten wir das Thema sehr ernst nehmen. Wenn sich über eine bessere Aufklärung dann auch die Durchimpfraten steigern lassen, profitiert der am meisten, um den es vor allem geht: nämlich der Patient“, sagte er.
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