Viele Europäer in Sorge wegen neuer Coronamutationen

Hamburg – Mehr als 90 Prozent der Menschen in Europa haben offenbar Angst vor neuen Coronamutationen und einer vierten Welle im Herbst. Das zeigt eine kürzlich von der Universität Hamburg veröffentlichte Befragung von Menschen in mehreren europäischen Ländern.
Am größten ist die Angst vor neuen Varianten demnach in Spanien und Portugal. 96 beziehungsweise 97 Prozent der Befragten sind dort beunruhigt. 75 Prozent der portugiesischen Bevölkerung gaben an, sich große Sorgen zu machen.
In Deutschland sind den Angaben zufolge knapp neun von zehn Befragten angesichts weiterer Virusmutationen beunruhigt. 51 Prozent machen sich große Sorgen; 57 Prozent fürchten eine vierte Welle.
In fast allen untersuchten Ländern ist die Impfbereitschaft laut der Umfrage in den vergangenen Monaten gestiegen. Sie liegt zwischen 67 Prozent in Frankreich und 84 Prozent in Dänemark und Großbritannien. In Deutschland wuchs der Wert auf 74 Prozent an. Die Frage, ob sie ihre Kinder gegen Corona impfen lassen wollen, bejahten hierzulande 53 Prozent der Eltern.
Einige coronabedingt eingeführte Verhaltensweisen und Regeln könnten der Umfrage zufolge auch nach der Pandemie bestehen bleiben. So planen 16 Prozent aller Befragten, künftig ausschließlich im Homeoffice zu arbeiten, weitere 30 Prozent erwägen es zumindest zeitweise. Gut die Hälfte der Teilnehmenden erklärte, auch künftig eine Maske tragen zu wollen – zumindest zeitweise während der Grippesaison.
Auch wollen ebenso viele Befragte Flugreisen überwiegend vermeiden und auf größere Menschenansammlungen verzichten. Das Händeschütteln und andere Begrüßungen wie Umarmungen oder Küsse will jeder Zweite in Zukunft unterlassen.
Die European Covid Survey (ECOS) wird seit April 2020 gemeinsam von mehreren europäischen Universitäten rund alle zwei Monate durchgeführt.
Dieses Mal wurden laut Angaben zwischen dem 21. Juni und dem 5. Juli 8.000 Menschen aus Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Spanien und Portugal befragt. Ziel sei es, die Einstellungen und Sorgen der Menschen in Europa über den Verlauf der Pandemie zu messen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: