Politik

Viele Menschen würden für kostenfreie Schnelltests zum Hausarzt gehen

  • Samstag, 13. März 2021
Kuhn unterstützt die kostenlose Corona-Schnelltestaktion der Tübinger Notärztin L. Federle/ picture alliance, Tom Weller
/ picture alliance, Tom Weller

Berlin – Für einen kostenfreien Schnelltest auf SARS-CoV-2 würde sich ein Drittel der Bevölkerung an die Hausarztpraxen wenden. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Ärzteblattes hervor, die das Meinungs­forschungs­unternehmen Civey erstellt hat.

32,8 Prozent gaben an, Hausärzte wären ihre bevorzugte Anlaufstelle für einen Schnelltest. 25,0 Prozent würden sich an eine Apotheke wenden und 12,1 Prozent an ein Testzentrum. Zum Facharzt würden 4,0 Prozent gehen. „Weiß nicht / Würde mich nicht testen lassen“, sagten 22,3 Prozent.

Nach Alter verteilt sind es vor allem die jüngeren Menschen zwischen 18 und 29 Jahren (37 Prozent) und die älteren Menschen über 65 Jahren (46 Prozent), die zum Hausarzt gehen würden. Bei den 50- bis 64-Jährigen sind es 31,1 Prozent.

Umfrage-Civey
Umfrage Civey

Die 30- bis 39- Jährigen und die 40- bis 49-Jährigen bevorzugen den Gang in die Apotheke für einen Schnelltest (33,1 Prozent be­ziehungsweise 26,4 Prozent). Ein Testzentrum würden mit 21,8 Prozent vor allem die 30- bis 39-Jährigen aufsuchen.

Die Altersverteilung bei den Menschen, die sich gar nicht testen lassen wollen oder mit „weiß nicht“ antworteten, unterscheidet sich kaum. Die kleinste Gruppe ist mit 15,1 Prozent die der Men­schen über 65 Jahren. Die anderen Altersgruppen bewegen sich zwischen etwa 24 und 27 Prozent.

Unter den Testverweigerern/Weiß-Nicht-Antworten ist die Gruppe der AfD-Wähler mit Ab­stand am größten. 47,6 Prozent dieser Wählergruppe sagen, sie würden sich nicht testen lassen. Es folgen die Wähler der FDP mit 30,4 Prozent.

In den anderen Wähler­gruppen ist die Bereitschaft zum Testen deutlich größer. Bei den Wählern der Lin­ken sagen das 18,5 Prozent. Bei Union und SPD sind es 11,0 beziehungsweise 11,7 Prozent. Die Grünen-Wähler haben nur einen Anteil von 6,4 Prozent unter den Testverweigerern.

Die Vizepräsidentin des Deutschen Hausärzteverbandes (DHÄV), Anke Richter-Scheer, erklärte heute vor Journalisten in Berlin, dass die Nachfrage nach Schnelltests in den Hausarztpraxen derzeit noch nicht allzu enorm sei. „Die Resonanz ist noch nicht so groß“, sagte sie im Hinblick auf eine eigene Abfrage bei einigen Hausärzten.

Sie betonte zugleich, dass die Schnelltests die Praxen vor logistische Herausforderungen stellen. „Wir werden es machen“, sagte sie. Das werde aber voraussichtlich vor allem außerhalb der Sprechzeiten passieren. Grund sei, dass das Testen sowohl Raum- als auch Personalressourcen binde. Richter-Scheer geht davon aus, dass die meisten Tests künftig außerhalb der Arztpraxen gemacht werden.

Civey hat für die Umfrage im Auftrag des Deutschen Ärzteblattes 2.500 Personen am 11. März 2021 be­fragt. Die Ergeb­nisse sind repräsentativ für die Einwohner in Deutschland ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,3 Prozent.

may

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