Positivrate bei den SARS-CoV-2-PCR-Tests steigt an

Berlin – Besorgt über die Entwicklung bei den Coronatests ist der Verband „Akkreditierten Labore in der Medizin“ (ALM). Laut einer Analyse des Verbandes in 173 Laboren in Deutschland ist die Positivrate im Vergleich zur Vorwoche von 6,4 auf nun 7,2 Prozent gestiegen.
„Auch der Anteil der Varianten, insbesondere von B.1.1.7, nimmt weiter zu“, sagte der ALM-Vorsitzende Michael Müller. Dies zeige eine „erneut zunehmende Infektionsdynamik von COVID-19“, hieß es aus dem Verband.
Müller lobte grundsätzlich die Erweiterung der Teststrategie, die einen breiteren Einsatz von SARS-CoV-2-Antigen-Vor-Ort-Tests („Schnelltests“) vorsieht. Er mahnte aber an, ergänzende diagnostische Möglichkeiten so einzusetzen, dass man die wichtigsten Ziele in der COVID-19-Pandemie umsetzen könne.
Man müsse möglichst viele Infektionen früh erkennen, über eine effiziente Kontaktpersonentestung die Ausbreitung von SARS-CoV-2 verhindern und zusammen mit guten Hygiene- und Infektionsschutzkonzepten vulnerable Gruppen in der Pflege, der Bildung und Betrieben schützen, so der ALM-Vorsitzende.
Der Verband sieht bei der Verwendung der Schnelltests noch Aufklärungsbedarf: „Alle sollten wissen, dass sie sich im Falle eines positiven Antigenschnelltests sofort isolieren müssen, um das Risiko weiterer Ansteckungen zu minimieren“, betonte Müller.
Jeder positive Antigentest sei umgehend durch eine PCR zu bestätigen. Zudem müsse klar sein, dass negative Antigenschnelltests nur eine Momentaufnahme seien, die maximal einen Tag gelte.
Der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) regt unterdessen an, den Rechtsanspruch auf einen kostenfreien Coronavirus-Test im PCR-Verfahren für Reiserückkehrer zeitlich befristet wiedereinzuführen. Damit könne man an die erfolgreiche Teststrategie des Sommers 2020 anknüpfen, hieß es aus dem Verband.
„Die meisten Urlaubsziele haben derzeit deutlich erhöhte Inzidenzen. Mit den Erfahrungen des vergangenen Sommers sollten wir daher ohne Umwege über Schnelltests im PCR-Verfahren testen“, sagte der Vorsitzende des BDL, Andreas Bobrowski.
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