Ärzteschaft

Anzahl der SARS-CoV-2-PCR-Tests steigt, Positivrate stagniert

  • Mittwoch, 10. März 2021
/picture allliance, Waltraud Grubitzsch
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Berlin – Bei weiterhin leicht steigenden Zahlen an in Anspruch genommenen SARS-CoV-2-PCR-Tests verweilt die Positivrate auf etwa gleichbleibendem Niveau. Das ist das Ergebnis der gestern vorge­stell­ten wöchentlichen Datenerhebung der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM).

In der neunten Kalenderwoche (1. bis 7. März) wurden laut ALM 1.020.839 SARS-CoV-2-PCR-Tests durch­geführt, drei Prozent mehr als in der Woche zuvor (991.290). Die Positivrate blieb in der KW 9 auf annäh­rend gleich hohem Niveau bei 6,4 Prozent (Vorwoche: 6,5 Prozent). Insgesamt fielen 64.979 (Vorwoche: 64.644) SARS-CoV-2-PCR-Tests positiv aus.

„Es bleibt wichtig, dass wir weiterhin konsequent möglichst die Zahl unserer Kontakte beschränken, überall ausreichend Abstand halten, die Maske tragen und auch bei den aktuellen Schritten in Richtung Öffnung vorsichtig bleiben“, erklärte Michael Müller, 1. Vorsitzender des ALM und Facharzt für Laborato­riumsmedizin.

Da der Anteil der Coronavirusvarianten weiterhin zunehme, sei wichtig, durch die breit verfügbare Voll­genomsequenzierung und die mutationsspezifischen PCR-Methoden das Mutationsgeschehen fest im Blick zu behalten, betonte Müller.

Die geplanten Öffnungsschritte in Kombination mit einer erweiterten Teststrategie, die den breiteren Einsatz von Antigenschnelltests vorsieht – vor allem auch solchen zur Eigenanwendung durch Laien – sehen die Labormediziner mit gemischten Gefühlen.

„Auf der einen Seite ist es für die Bevölkerung wichtig, dass an Öffnungsszenarien gearbeitet wird“, merkte Jan Kramer, stellvertretender Vorsitzender des fachärztlichen Verbandes, an. Das Szenario werde dann erfolgreich sein können, wenn sich alle ihrer Verantwortung bewusst sind, alle positiven Antigen­tests durch eine SARS-CoV-2-PCR bestätigt werden und man anschließend weiterhin auf die besorgnis­erregenden Mutationen nachtesten könne.

Der Anteil der neu aufgetretenen Mutationen, insbesondere der Variante B.1.1.7, nimmt laut ALM weiter zu und liegt laut Datenerhebung bei etwa 54 Prozent aller durchgeführten Untersuchungen auf das Vorliegen von Varianten.

„Ein solch sinnvolles Nachtesten und das Aufrechterhalten der Kapazitäten können wir als fachärztliche Labore garantieren und halten es weiterhin für wichtig, auch das Testgeschehen der Schnelltests daten­technisch zu erfassen, wie dies in anderen Ländern der Fall ist“, appellierte ALM-Vorstandsmitglied Evan­gelos Kotsopoulos in Richtung Politik. Mindestens die positiven Antigentests müssten erfasst werden. Auch sollte bei Tests, die von Laien durchgeführt werden, bei positivem Ergebnis eine Meldung erfolgen müssen.

aha/EB

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