Vier Kurzinformationen für Patienten zu Krebserkrankungen aktualisiert
Berlin – Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse hat das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) vier Kurzinformationen zu Krebserkrankungen auf den aktuellen Stand gebracht. Die Texte zum frühen und metastasierten Brustkrebs, zum erblichen Eierstockkrebs und zum Bauchspeicheldrüsenkrebs beruhen auf dem derzeit besten verfügbaren Wissen und werden nach einer strengen Methodik erstellt. Grundlage dafür sind die aktuellen S3-Leitlinien.
Die beiden Kurzinformationen zum frühen und metastasierten Brustkrebs sollen einen ersten Überblick über das Krankheitsbild geben. Betroffene und Interessierte erfahren, was Brustkrebs ist, wie er festgestellt und behandelt wird. Die Informationsblätter geben auch Hinweise, was die Erkrankten selbst für sich tun können.
Die Kurzinformation zum erblichen Eierstockkrebs gibt praktische Hinweise zum Umgang mit dem Gentest und nennt Ansprechpartner. Zwar kann ein Gentest Aufschluss geben, ob man die veränderte Erbanlage hierfür in sich trägt. Allerdings heißt eine veränderte Erbanlage nicht zwingend, dass man erkranken wird.
Experten zufolge kann man Eierstockkrebs wiederum nur vorbeugen, indem sich die Betroffene vorsorglich die Eierstöcke entfernen lässt. Insofern raten die Mediziner, vorher genau darüber nachzudenken, wie man mit dem Testergebnis umgehen möchte. Dabei will die Patienteninformation unterstützen.
In dem Infoblatt zum Bauchspeicheldrüsenkrebs finden Betroffene und Interessierte erste Informationen zum Krebs der Bauchspeicheldrüse. Sie erfahren, wie er sich bemerkbar macht und wie er behandelt wird. Obwohl er häufig erst sehr spät festgestellt wird, empfehlen Experten keine Früherkennungsuntersuchung.
Hintergrund sei zum einen, dass es derzeit keine Belege dafür gebe, dass Früherkennungsuntersuchungen den Krankheitsverlauf beeinflussen oder die Sterblichkeit senken könnten, heißt es in der Broschüre. Das betreffe zum Beispiel bildgebende Verfahren wie die Computertomografie oder die Bestimmung von Tumormarkern im Blut. Die Testergebnisse seien darüber hinaus teilweise ungenau und könnten Betroffene beunruhigen, heißt es weiter.
Ärzte, Pflegekräfte und andere medizinische Fachleute können die überarbeiteten Kurzinformationen kostenlos herunterladen, ausdrucken, an Interessierte weitergeben oder im Wartebereich auslegen.
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